Archiv der Ausstellungen im STUDIO

Der Förderkreis Keramikmuseum Staufen e.V. plant jedes Jahr sechs Studioausstellungen mit zeitgenössischen Keramiker*innen.

Bildergalerie

Impressionen aus den Studioausstellungen der letzten Jahre

Einblick in die Studioausstellung von Christine Wagner
Studioausstellung von Hans Fischer
Studioausstellung von Hozana Gomes da Costa
Studioausstellung von Nona Otarashvili
Studioausstellung von Stefan Jakob
Einblick in die Ausstellung von Xavier Duroselle
Einblick in die Studioausstellung von Corinna Friedrich
Einblick in die Studioausstellung von Manfred Emmenegger-Kanzler
Einblick in die Studioausstellung von Renée Reichenbach
Studioausstellung von Antje Scharfe
Einblick in die Studioausstellung von Martin McWilliam
Einblick in die Studioausstellung von Martin McWilliam
Eingang des Keramikmuseum Staufen
Zeichnung des Grundrisses der Sonderausstellungsfläche im Keramikmuseum Staufen.

2024

  • 02.02.-17.03.2024 | In der Balance – Youkyung Sin, Bad Ems

    02.02.-17.03.2024 | In der Balance – Youkyung Sin, Bad Ems

    Mit ihren Arbeiten nimmt die Preisträgerin von 2023 in Diessen a. A. und Oldenburg Bezug auf die Buncheong-Technik ihrer Heimat Südkorea, jener schlichten Gebrauchsware in Grauweiß mit dunkel durchscheinendem Ton und feinen hellen Mustern. Die Keramikerin (*1984) mit Master der Kookmin Universität Seoul und des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas/ Hochschule Koblenz hat seit 2016 ihr Atelier in Bad Ems. Farbe spielt für sie eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist ihr die Harmonie der Formen in sich und zueinander.

  • 22.03.-12.05.2024 | Die Farben des Südens – Estelle Robert, Buxy/F

    22.03.-12.05.2024 | Die Farben des Südens – Estelle Robert, Buxy/F

    Kaffeekanne, Trinkschale, Butterplatte, Zuckerdose, Seifenhalter, Kerzenleuchter – die Töpferin (*1995) mit Atelier in Buxy/ Burgund kreiert Tonware für den Alltag. Bevorzugt greift sie auf altvertraute Formen zurück, wie die Ohrenschüssel für den Milchkaffee zum Frühstück und den prachtvollen Maskenkrug für den Wein am Abend. Spontanität zulassend, verleiht sie ihren Fayencen einen unverwechselbaren Charakter. Ihre Malerei strahlt eine Farbigkeit und Frische aus, dass der Tag mit ihrem Geschirr nicht langweilig werden kann.

  • 17.05.-07.07.2024 | Teeschalen – Tomasz Niedziółka, Rheinsberg

    17.05.-07.07.2024 | Teeschalen – Tomasz Niedziółka, Rheinsberg

    Der Absolvent der Kunstakademie Breslau (*1977), dort zuletzt selbst Lehrbeauftragter, hat sich seit 20 Jahren der hochgebrannten Keramik aus dem Holzofen verschrieben. Seine Skulpturen wurden schon früh ausgezeichnet. Seine ganz besondere Passion gilt jedoch der Herstellung von Teeschalen. Aus einer bestimmten spirituellen Haltung selbstvergessen auf der Töpferscheibe entstanden, strahlen sie Ruhe und Gelassenheit aus und machen das Teetrinken mit einem solchen Gefäß in Händen unmerklich zu einem Ereignis.

  • 12.07.-25.08.2024 | Panoptikum – Ute Naue-Müller, Dresden

    12.07.-25.08.2024 | Panoptikum – Ute Naue-Müller, Dresden

    Nach Studium und Arbeit als Ingenieurin, später im Fach Germanistik und Kunstgeschichte und Abendstudium Malerei/ Grafik an der HfBK Dresden ist sie (*1960) mit über 40 eine Spätstarterin in die Welt der Keramik. In ihren bildhaften Gefäßen und Skulpturen fließen all ihre Interessen zusammen. Aus einem reichen Fundus an Fotos, Zeitungsausschnitten und eigenen Texten schöpfend, nehmen Gedankenschnipsel Gestalt an und werden zu Werken von erhabener Schönheit, hintersinnigem Witz und beißender Ironie.

  • 30.08.-13.10.2024 | Gefühl für Porzellan – Cornelia Hofstetter, Luzern/CH

    30.08.-13.10.2024 | Gefühl für Porzellan – Cornelia Hofstetter, Luzern/CH

    Die Schülerin von Mathies Schwarze mit Abschluss der Schule für Gestaltung in Bern ging noch an die Forest Row School of Ceramics in East Sussex/ England, ehe sie sich 2020 mit handgedrehten Geschirrserien für die Spitzengastronomie in ihrem neuen Beruf selbständig machte. Ihr Porzellan ist dünnwandig und überrascht durch Transluzenz und Leichtigkeit. Seit neuestem arbeitet die Scheibentöpferin (*1977) das Weiche, Verletzliche des Materials heraus. Zu ihrem zarten Seladongrün entwickelte sie ein kräftiges Kupferrot.

  • 18.10.-30.11.2024 | Design und ReDesign – Stavroula Papadopoulous, Heidelberg

    18.10.-30.11.2024 | Design und ReDesign – Stavroula Papadopoulous, Heidelberg

    Nachhaltigkeit und der respektvolle Umgang mit Ressourcen sind ein besonderes Anliegen der M.Sc. Umweltwissenschaftlerin (*1975), die sich erst 2008 in Deutschland für Keramik zu interessieren begann und 2014-17 an der Fachschule für Keramik/ Fachbereich Gestaltung in Höhr-Grenzhausen studierte. Seit 2022 im eigenen Atelier in Heidelberg, fertigt sie Kleinserien aus pastellfarbenem Porzellan. In Vasen, Schalen und Bechern in Gusstechnik zeigt sich ihre Vorliebe für die reduzierten Formen alltäglicher Industrieprodukte.

2023

  • Vika Mitrichenko, NL - Amsterdam

    10.2.-26.3.2023 – Recent Notes / Jüngste Notizen

    Die Künstlerin aus Minsk (*1972), Absolventin der Gerrit Rietveld Akademie (2004) und der Rijksakademie (2007) in Amsterdam, nimmt in ihrer Installation Bezug auf politische Katastrophen, Krieg, Flucht und Vertreibung sowie auf die Pandemie und ihre Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft. In Bildern und Texten beschreibt sie den verzweifelten Kampf, die Wut und Ohnmacht gegenüber den schrecklichen Ereignissen, die unerwartet auf den Menschen hereinbrechen und sein Leben beeinträchtigen.

  • Ulrike Uschmann, Osnabrück

    31.3.-21.5.2023 – Farbiges Rauschen

    Das Hineinfühlen in Farbe, Malen aus dem Flow, selbstvergessen, spielerisch und intuitiv, treibt die an der Burg Giebichenstein KHS Halle ausgebildete Künstlerin (*1985) an, die seit 2019 in Osnabrück lebt. Sie bricht mit traditionellen Sehgewohnheiten, wenn sie durch das Aufeinandertürmen von Vasen- und Schalenformen neue Gefäßkörper schafft. Gleichzeitig sind ihre Porzellanvasen in Form gegossene Farbe. Auch in ihren Installationen widerspricht sie Erwartungen, wenn sich ihre Vasen im Farbenrausch von Malbahnen verlieren.

  • Billa Reitzner, München

    26.5.-2.7.2023 – Vice Versa

    Feinheit, Ruhe und unaufgeregte Klarheit ist die Maxime der Keramikerin (*1961) aus München. Seit 30 Jahren entwickelt sie ihr Porzellangeschirr, frei gedreht und zart durchscheinend, behutsam weiter. Warmweiß, graphitschwarz oder lackrot, ihre strengen Formen mit weich gerundeten Rändern liegen angenehm in der Hand. In ihren Servierplatten lebt sie ihre Vorliebe für geometrische Muster aus, ihre Schalen mit Lochmuster überraschen durch ihr Schattenspiel (2017 Bayerischer Staatspreis). Und was für Löffel! Keiner gleicht dem anderen.

  • André Fasolin, CH – Basel

    7.7.-20.8.2023 - Zwischen Natur und Mensch

    In seinen Schalen verschmelzen Jahrmillionen schweizerischer Erdgeschichte und stellen eine besondere Verbindung zwischen Natur und Mensch her. Seit über 20 Jahren arbeitet der Autodidakt (*1964) aus der Nähe von Basel ausschließlich mit einheimischen Rohstoffen, die er selbst abbaut und in unzähligen Versuchsreihen zu Tonmassen und Glasuren für den Brand bei 1280°C entwickelt. Seine Teeschalen sind kleine Kostbarkeiten, Einzelstücke mit raffinierten Glasuren, inspiriert von chinesischen Vorbildern.

  • Pascale Klingelschmitt, F – Lautenbach

    25.8.-8.10.2023 – Focus

    Fasziniert von Röntgen- und Mikroskopbildern, hinterfragt die Künstlerin (*1968) aus Lautenbach/ Elsass die Eigenheiten lebendiger Organismen, ihrer Strukturen, Zeitlichkeiten und Zustände der Veränderung. Seit 2017 gestaltet sie den Prix Curie. Die Absolventin des Maison de la Céramique in Mulhouse (2000) und der Kunsthochschule Besançon (Diplom Plastik 2013) sucht Prinzipien des Wachstums sichtbar zu machen. Ihre organischen Formen entfalten sich gleichsam aus dem Laborglas, der Statik enthoben, frei im Raum.

  • Corinna Smyth, Kandern

    13.10.-26.11.2023 – Stille Gefäße

    Die Keramikerin (*1971) aus Dublin, Absolventin der Freien Kunstakademie Nürtingen und seit 2018 in Kandern, denkt in besonderem Maße die Präsentation und Wirkung von Speisen und Getränken mit. Ihre Gefäße möchten dienen, Träger sein, Raum geben und eine Aura schaffen. Entsprechend zurückhaltend sind Formen, Farben und Oberflächen. Schalen, Platten und Teekannen zeigen eine besondere Nähe zur Natur und stehen doch in deutlichem Kontrast zu ihr. Sie sind optisch, haptisch und akustisch unmittelbar erfahrbar.


2022

  • Helmut Menzel, Berlin

    11.2. - 27.3.2022

    Die Vasen und Platten, Becher und Teekannen zeichnen sich durch ein Feuerwerk an Farben und Mustern aus. Schicht um Schicht werden Papierschablonen und Klebebänder aufgezogen, übermalt und wieder abgezogen, bis sich ein dichtes Nebeneinander und Übereinander von Mustern bildet. Im Kontrast dazu stehen die weißen Porzellane mit zarter, fast flüchtiger Zeichnung. „Kleine Freunde für den Alltag mit hohem Gebrauchswert“ nennt sie der Künstler und Keramiker (*1963) aus Berlin.

  • Christine Duncombe-Thüring, Wiesbaden

    1.4. – 15.5.2022  

    Die Arbeiten der an der FHS Wiesbaden ausgebildeten Keramikerin und Malerin (*1957) sind das Ergebnis intensiver Oberflächenbearbeitung. Dichte, farbintensive Kompositionen mit Reliefs und Zeichnung erstrecken sich über ihre runden oder flachen Gefäßkörper. Muster werden in den Ton gewalzt, Platten zerschnitten und neu zusammengesetzt, Porzellan- und Sinterengoben mit dem Pinsel oder Spachtel aufgetragen. Feine Zeichnungen oder Ritzungen verbinden die collagenartig zusammengesetzten Teile oder bilden neue Akzente.

  • Michel Cohen, F-Hautes-Alpes

    20.5. - 3.7.2022

    Seit 2003 brennt der ehemalige Raku-Keramiker (*1958) in den Hautes-Alpes sein Porzellan und Steinzeug im eigenen Anagama und spürt den raffinierten Techniken des japanischen Holzofenbrandes nach. Seine schrundigen, gleichsam von der Natur gezeichneten Gefäße sind an Dramatik kaum zu überbieten, zeigen sie doch eine besondere Vielfalt und Dichte der Oberflächengestaltung in Verbindung mit dem natürlichen Ascheanflug. Die Gewalt des Feuers, die er entfesselte, erscheint wie eingebrannt in den Ton.

  • Elisa Stützle-Siegsmund - Müllheim

    08.07. - 21.08.2022

    Mächtige, weit ausladende Kugelformen mit enger Öffnung und große Schalen bieten viel Fläche und Raum für Farben und Strukturen, die, seltsam fremd und doch vertraut, an Urlandschaften erinnern. Inspiriert von Moosen und Flechten, Wasser und Buschland, Wüsten und Vulkanen, lenkt die in den USA ausgebildete Keramikerin (*1962) aus Müllheim den Blick auf den Planeten Erde mit seiner unfassbaren Kraft und Schönheit. Die Natur in ihrer faszinierenden Vielfalt zwischen Ursprung und Veränderung wird in der Materialität ihrer Werke sinnlich erfahrbar.

  • Susan Heise, Leipzig

    26.8. - 9.10.2022

    Die an der Hochschule für Kunst und Design Halle Burg Giebichenstein ausgebildete Keramikerin (*1974) arbeitet seit 2007 in Leipzig in eigener W erkstatt. Mit hohem Anspruch an handwerklicher Vollkommenheit fertigt sie schlichtes, zeitlos schönes Porzellangeschirr von lebendiger Transparenz und feinem Klang. Ihre Einzelstücke und Kleinserien entstehen ausschließlich auf der Drehscheibe. Feingeschliffene, geriffelte Außenwände harmonieren mit glatten , zartseladonfarbenen Innenseiten. Europäische und asiatische Vorbilder verbinden sich.

  • Zsuzsa Füzesi, HU-Pécs / CH-Basel

    14.10. – 27.11.2022

    Die ungarische Keramikerin (*1953), Schülerin des berühmten Imre Schrammel in Budapest und schließlich selbst lehrend, pendelt seit 1993 zwischen Basel und Pécs. Beim Handaufbau in Wulsttechnik den Prinzipien des Wachstums in der Natur nachspürend, fand sie ihren Stil und schuf "Gebäude" nach den mathematischen Regeln der Iteration (Wiederholung). Fasziniert von der Fraktalgeometrie entstehen komplexe, organische und scheinbar frei gewachsene Formen gleichsam von selbst seit 2012 vor allem in Porzellan und der Gefäßkeramik nicht fremd.

2021

  • Jochen Rüth, Altisheim

    Jochen Rüth, Altisheim

    09.04.-16.05.2021

    Der Grenzgänger zwischen Gefäß und Plastik, der das Material Ton bevorzugt in seiner erdhaften Natürlichkeit zur Wirkung kommen lässt, hatte bereits 2004 im Studio ausgestellt. Dieses Mal bringt er vor allem Porzellane mit klassischen chinesischen Glasuren wie Seladon und Ochsenblut mit. Auf gewohnt kräftigen Drehkörpern betont Jochen Rüth (*1960) den Glasurfluss mit stehenden Rändern und Tropfen. Die japanische Hidasuki-Technik erlaubt ihm, seiner Vorliebe für die Kalligrafie zu folgen.

  • Andreas Steinemann, CH-Lenzberg

    Andreas Steinemann, CH-Lenzberg

    21.05. – 04.07.2021

    Der international ausgezeichnete Keramiker Andreas Steinemann (*1957) aus Lenzburg/ CH wurde durch seine großartigen Porzellangefäße in Neriage-Technik bekannt. Mit seinen Schlaufenschalen entfernte er sich 2008 von der traditionell runden Keramik und wandte sich gleichzeitig der künstlerisch anspruchsvollen Kleinserie zu. Auch seine neuesten Modelle wie die Twistvase lassen erkennen, dass der nach seinem Grafikstudium über die Malerei und Skulptur zur Keramik gekommene Porzellankünstler zur Ideenfindung bevorzugt mit Papierschnitten arbeitet.

  • Lena Biesalski, Hohen Viecheln

    Lena Biesalski, Hohen Viecheln

    09.07. - 22.08.2021

    Die in Halle Burg Giebichenstein ausgebildete Keramikerin Lena Biesalski (*1984) aus Hohen Viecheln ist eine Geschichtenerzählerin. In Bildausschnitten und Satzfragmenten, die sich um ihre zumeist ovalen Gefäße ziehen, reflektiert sie über zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionen. Erinnerungen und aktuelle Ereignisse fließen mit ein. Das Ausschnitthafte in Bild und Text lässt dem Betrachter viel Raum für eigene Gedanken und Fantasien. Die reduzierte Farbigkeit schafft zugleich Distanz, auch bei ihren Keramikobjekten.

  • Jérôme Hirson, F-Pussigny

    Jérôme Hirson, F-Pussigny

    27.08. - 10.10.2021

    Eins mit der Materie sein und die Langsamkeit der Gesten neu erlernen, so beschreibt der Töpfer Jérôme Hirson (*1971) aus Pussigny/F seine Arbeit. Wie seine Lehrmeisterin Dauphine Scalbert mit der Töpfertradition Koreas verbunden, fertigt er vor allem Platten, Schalen und Jarre für die Tischkultur und wählt dafür bewusst den Handaufbau. Die Klarheit der Linien und die Unvollkommenheit der Oberfläche bestimmen die Ästhetik seiner Gefäße, die sich durch eine äußerst reduzierte, archaische Formensprache und Farbigkeit auszeichnen.

  • Einfach Teller

    Einfach Teller

    Sonderausstellung des Förderkreises
    4. Juli – 5. September 2021

    "Einfach Teller?“ heißt die Schau, die die Aufmerksamkeit auf unsere Kinder und Jugendlichen lenkt, die unter der Pandemie vielleicht am meisten gelitten haben. Inzwischen dürfen sie glücklicherweise ihre Töpferkurse wieder besuchen. Diesen Neuanfang möchte das Keramikmuseum Staufen feiern. 
    Auf Initiative des Förderkreises Keramikmuseum Staufen und der Freiburger Keramikwerkstatt in der FABRIK findet derzeit eine Aktion statt, deren Ergebnis in der Ausstellung zu sehen sein wird. Kinder der Töpferkurse, die im Auftrag der Jugendkunstschule des Jugendbildungswerks Freiburg in der Werkstatt FABRIK stattfinden, bemalen Keramikteller. Wir sind sehr gespannt, wie sich darin ihre Welt widerspiegelt, der neue Alltag und ihre Wünsche für die Zukunft.

  • Judith Bloedjes, NL-Leiden

    Judith Bloedjes, NL-Leiden

    15.10. – 28.11.2021

    Der Kreis als Symbol für Vollkommenheit und Harmonie ist für die Scheibentöpferin Ausgangspunkt jeder Arbeit. Gleichzeitig bestimmen die besonderen Eigenschaften des Porzellans, das Weiche und Bildsame, die Ästhetik ihrer Kunst. Judith Bloedjes (*1968) aus Leiden/ NL spielt mit geraden und gebogenen, harten und weichen Linien und Formen im Kontrast. Außergewöhnliche Schmuckarbeiten, Tafelgeschirr und Wandobjekte strahlen eine besondere Sinnlichkeit und Emotionalität aus, die zudem in Installationen oder Performances Ausdruck findet.

2020

  • Susanne Lukács-Ringel, Zwiefalten

    Susanne Lukács-Ringel, Zwiefalten

    14.2.–29.3.2020 und 13.5.– 28.6.2020 (pandemiebedingter Lockdown 13.3.-13.5.2020)

    Die Spezialität von Susanne Lukács-Ringel (*1963) aus Zwiefalten ist das Teeservice. Seine individuelle Schönheit liegt in der Konzentration auf das Einfache und Wesentliche. 2005 baute sich die routinierte Geschirrtöpferin einen Holzofen mit zwei Brennkammern, um die natürliche Glasurbildung zweier Techniken zu nutzen, den Ascheanflug und die Salzzufuhr. Feuer und Flamme geben ihrer Keramik den Charme des Unperfekten. Von besonderer Qualität sind ihre weißen Porzellane mit zartem, rotbraunem Anflug oder einem Hellgrau mit hellen Kristallblüten.

  • Ute Kathrin Beck, Stuttgart

    Ute Kathrin Beck, Stuttgart

    10. Juli – 23. August
    Das Spiel mit Gegensätzen, Widersprüchen und Hintersinnigkeiten ist charakteristisch für das Werk von Ute Kathrin Beck (*1967) aus Stuttgart. In der Studioausstellung „Gitter und Glitter“ im Keramikmuseum Staufen zeigte sie zwei Werkserien, in denen sie sich auf völlig unterschiedliche Weise mit dem Thema Vase auseinandersetzt und zu verblüffenden Ergebnissen kommt. Ute Kathrin Beck wurde für den Staatspreis Baden-Württemberg 2020 nominiert.

  • Mi Sook Hwang, Münchweiler

    Mi Sook Hwang, Münchweiler

    28. August - 11. Oktober
    Die Koreanerin Mi Sook Hwang (* 1964) bevorzugt eine farblich und formal reduzierte Formensprache mit Linien- und Flechtdekoren. Kurze Stäbe oder lange Bänder, weiß oder schwarz, streng geordnet oder scheinbar zufällig hingeworfen, liegen auf monochromen Flächen in Weiß, Schwarz, Grau oder Rostrot. Die studierte Printmedien-Designerin geht von der Linie aus, um ihre Muster zu entwickeln, die auf Dosen und Platten besonders zur Wirkung kommen. Ihre Arbeiten weisen eine eigene Ästhetik auf, die ihre ostasiatische Herkunft erahnen lässt.

  • Lea Georg, CH-Zürich

    Lea Georg, CH-Zürich

    16.10. - 29.11.2020 und 17.03. - 28.03.2021 (pandemiebedingter Lockdown 2.11.2020-17.03.2021)

    Noch 2013 zeigte Lea Georg aus Zürich im Studio Staufen ihre perfekt ausgeformten, hälftig ineinandergreifenden Vasen, die eine große Klarheit ausstrahlen, gleich einer klassizistischen Architektur. Mit ihren neuen Arbeiten in Wellpappenoptik hat die Keramikerin diese Art von Selbstverständnis aufgegeben. Auf den schnellen gesellschaftlichen und weltpolitischen Wandel antwortet sie mit Intuition und Improvisation. Assoziativ aufeinander getürmte oder ineinander verschachtelte Körper mit faltigen Flächen machen die empfundene Realität von Wandel und Unsicherheit auf sinnliche Weise erfahrbar.

2019

  • Martin McWilliam, Oldenburg

    Martin McWilliam, Oldenburg

    15. Februar – 31. März
    Der britische Keramiker und Bildhauer Martin McWilliam (*1957) aus Oldenburg, seit 1996 Vorsitzender der Werkschule Oldenburg, fordert uns nicht nur im Sehen, sondern auch in unseren selbstverständlich gewordenen Wahrnehmungen heraus. Im Umgang mit dem Thema Was ist ein Gefäß wechselt er ständig die Perspektive, bricht mit traditionellen Vorstellungen und spielt mit dem Unerwarteten. Einst ging er von der japanischen Teekeramik und einer vom Zen-Buddhismus geprägten Ästhetik aus. Der japanische Holzofen bildet noch heute den Mittelpunkt seiner Werkstatt.

  • Kiho Kang, Bad Ems

    Kiho Kang, Bad Ems

    12. April – 19. Mai
    In der minimalistischen Reduktion findet der Koreaner Kiho Kang (*1980) seinen größtmöglichen Spielraum. Seine Vasen, Dosen und Teekannen sind Variationen von Kugel, Kegel und Zylinder. Durch Handaufbau in Wulsttechnik erhalten sie ihre individuelle Ausformung. Wie Figuren betreten sie eine Bühne. In der Gruppe bilden sie eine harmonische Einheit durch das zugrunde liegende Ordnungsprinzip. Der hohe Anspruch an Perfektion zwingt den Künstler zu viel Geduld und Disziplin.

  • Angela Burkhardt-Guallini, CH-Luzern

    Angela Burkhardt-Guallini, CH-Luzern

    24. Mai – 30. Juni
    Parallel laufende und sich kreuzende Linien und Bänder in Anthrazit, Grau und Rot durchziehen weiße Porzellanschalen von seidenmatter Oberfläche. Das abstrakte Konstruktionsprinzip und die Reduktion auf wenige Farben kennzeichnen die Arbeiten von Angela Burkhardt-Guallini (*1953) aus Luzern. Seit sie 1984 den Kalligraphen, Keramiker und Dichter Mitsuya Niiyama traf, pflegt sie die uralte japanische Neriage-Technik. Beeindruckt von Konzepten der Konkreten Kunst, entwickelte sie schließlich ihre eigenen „Bilder“ in Porzellan.

  • Stefan Jakob, CH-Zürich

    Stefan Jakob, CH-Zürich

    5. Juli – 18. August 2019
    Die Faszination für das Feuer, ursprüngliche Brenntechniken und die Entwicklung einfacher Holzbrennöfen nach eigenem Bausatz liegen im besonderen Interesse von Stefan Jakob (*1961) aus Zürich. Nicht nur, weil es ein Abenteuer ist, diese Techniken wieder zu entdecken, sondern auch, weil sie frühe Gefäßkultur unmittelbar erfahrbar und begreifbar machen. Mit seinen mobilen IKEA-Mülleimer-Rakuöfen ist Jakob schon um die ganze Welt gereist. 2018 wurde er für seine zwanzigjährige Vermittlungsarbeit mit dem Prix Jumelles des Ballenberg Kurszentrums ausgezeichnet.

  • Hans Fischer, Passau

    Hans Fischer, Passau

    23. August – 6. Oktober 
    Der Keramiker und Bildhauer Hans Fischer (*1957) versteht es, dem persönlich Empfundenen unmittelbar und expressiv Ausdruck zu verleihen. Seine Malerei zeichnet sich durch stille Poesie und Witz oder auch durch ungebändigte Leidenschaft und Dynamik aus. Wie schon sein Lehrer Jörg von Manz hat sich Fischer, der eher zufällig zur Keramik kam, der Erneuerung der niederbayrischen Hafnertradition verschrieben. Seit 1983 arbeitet er in eigener Werkstatt in Passau. Seine Keramiken zwischen Kunst und Gebrauch sind frisch, unkonventionell und voller Überraschungen.

  • Manfred Emmenegger-Kanzler, Ottersweier

    Manfred Emmenegger-Kanzler, Ottersweier

    11. Oktober – 24. November
    Der Bildhauer und Keramiker Manfred Emmenegger-Kanzler (*1953) aus Ottersweier fertigt kleine Wandarbeiten bis hin zu Großplastiken für den öffentlichen Raum. Die Spannung und Intensität seiner komplexen, geometrisch konstruktivistischen Objekte zeigt sich in polarisierenden Gegensätzen wie stabil - labil, ruhig – bewegt, rund - eckig, voll - leer, etc. Bis heute hat der Künstler den Bezug zur Gefäßkeramik, in der er einst ausgebildet wurde, nicht verloren .

2018

  • Corinna Petra Friedrich, Leipzig

    Corinna Petra Friedrich, Leipzig

    9. Februar – 18. März
    Während ihres Studiums der Malerei und Grafik in Leipzig entdeckte Corinna Petra Friedrich (*1982) den Werkstoff Ton für sich und absolvierte schließlich eine keramische Ausbildung mit Aufbaustudium im Studiengang Plastik an Burg Giebichenstein in Halle. Seit 2015 hat sie ihre eigene Werkstatt in Leipzig. Ob Einzelstück oder Kleinserie, ihre Keramik zeichnet ein großer Reichtum von Ornamenten in Collagetechnik und eine Malerei von eigenwilliger Farbigkeit aus.

  • Sibylle Meier, CH-Zürich

    Sibylle Meier, CH-Zürich

    23. März – 13. Mai
    Angesichts der täglich aussterbenden Arten hat Sibylle Meier (*1972) eine neue Spezies kreiert. Julie, Olga, August oder Leopold nennt sie ihre Wesen aus einer eigenwilligen Kombination von Organen und Gefäßen, die an Mensch und Tier erinnern. Durch Abstraktion und Reduktion auf bestimmte individuelle Merkmale setzt sie Akzente und bildet besondere Charakteren aus, die mit ihren ausgeprägten Eigenarten den Kontakt mit einem Gegenüber suchen.

  • Xavier Duroselle, F-Sahune

    Xavier Duroselle, F-Sahune

    18. Mai – 1. Juli
    Fasziniert von den großen chinesischen Vorbildern, hat sich Xavier Duroselle (*1962) den Seladon- und Ochsenblutglasuren in ihrer besonderen Farbigkeit und Transparenz verschrieben. Von unverwechselbarem Charakter sind seine dünnwandigen, subtil deformierten und teils in Auflösung begriffenen Porzellanschalen. Der Künstler sucht die Nähe zur Natur, zu Blüten, Blättern und Früchten, deren Schönheit die Vergänglichkeit nichts anhaben kann.

  • Mathies Schwarze, CH-Oeschgen

    Mathies Schwarze, CH-Oeschgen

    13. Juli – 19. August
    Der Töpfer Mathies Schwarze (1944–2019) sah sich in der Tradition des alten Handwerks, für das die Fertigkeit des Drehens unverzichtbare Grundlage der Arbeit am keramischen Gefäß ist. Auf der Töpferscheibe ließ er Vasen unter seinen Händen wachsen, fasziniert vom unendlichen Spiel mit Volumen und Proportionen. Oft entziehen sie sich der Verwendbarkeit, genügen sich selbst als reine Formen und erfahren durch Glasuren bzw. Glasurbilder individuelle Vollendung. Ab 1997 lebte er mit der Malerin Franziska Gloor in Oeschgen östlich von Basel, wo er ab 2002 seine Erfahrungen in einer Privatschule weitergab.

  • Antje Scharfe, Berlin

    Antje Scharfe, Berlin

    24. August – 7. Oktober
    Die Ostberliner Keramikerin Antje Scharfe (*1953), nach der Wende langjährige Professorin des Studiengangs Plastik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle, hat sich früh vom Gefäß im herkömmlichen Sinne verabschiedet. Ironisch und hintersinnig spielt sie mit Klischees. Alltägliche Gegenstände aus Küchenschrank und Kult finden sich als Silhouetten oder Fundobjekte in Stillleben wieder und entwickeln ein Eigenleben voller Erinnerungen und Assoziationen.

  • Hozana Gomes da Costa, Leonberg

    Hozana Gomes da Costa, Leonberg

    12. Oktober – 25. November
    Die Porzellanschalen von Hozana Gomes da Costa (*1952) weisen eine besondere Harmonie und Leichtigkeit auf. Die frei gedrehten, wohlproportionierten Gefäße sind von vollendeter Gleichmäßigkeit, ihre Rundungen makellos bis hin zum punktgleichen Boden, auf dem die Form ausschwingt. Eine zartfarbene, seidig matte Außenseite steht im Kontrast zu einer glasierten Innenseite, deren Farbintensität und Glanz wie ein Sog den Blick nach innen zieht.

2017

  • Dorothee Wenz, Schwabenheim

    Dorothee Wenz, Schwabenheim

    3. Februar – 19. März
    Die Vasen von Dorothee Wenz (*1968) ), Schülerin von Volker Ellwanger in Mainz, zeichnet ein äußerst breites Spektrum an Farben in dicht übereinanderliegenden Schichten aus. Ähnlich den Maserungen und Marmorierungen in der Natur bilden sie ein ruhiges Bild oder ein wildes, mosaikartiges Muster. In ihren Plastiken nehmen Schlagwörter wie „Alter Hase“ oder „Fischköppe“ tierisch menschliche Gestalt an oder sie erinnern an Wesen aus Mythen und Märchen.

  • Martin Mindermann, Oysen

    Martin Mindermann, Oysen

    24. März – 14. Mai
    Unter der unüberschaubaren Menge an Raku-Töpfern ragt der Schüler von Dorothee Colberg-Tjadens und Fritz Vehring an der Hochschule Berlin stets hervor, nicht nur durch die Wucht seiner Gefäße, sondern auch durch deren leuchtende Farbigkeit und interessante Zeichnung. Martin Mindermann (*1960) geht an die Grenzen der Belastbarkeit des Materials zwischen Feuer und Wasser, um spektakuläre Ergebnisse zu erzielen. Um der Vielfalt möglicher Glasurereignisse Fläche zu bieten, dreht er große Gefäße von imposanter Körperlichkeit. Der Richard-Bampi-Preisträger von 1987 erhielt immer wieder namhafte Keramikpreise.

  • Sonja Duò-Meyer, CH-Wetzikon

    Sonja Duò-Meyer, CH-Wetzikon

    19. Mai – 2. Juli
    Den Gefäßen und Wandarbeiten von Sonja Duò-Meyer (*1953) ist eine äußerst reduzierte, minimalistische Formensprache eigen und eine lebendige Schattenmodulation, wie sie beim nicht glatten Verstreichen aneinandergefügter Tonstränge entsteht. Sie wecken Assoziationen an prähistorische Keramiken, verfremdet durch die Verwendung von weißem und schwarz durchgefärbtem Porzellan. Durch die schiere Größe der Formen wird die Schönheit des Lebendigen, Natürlichen und Ursprünglichen gesteigert. Die erfolgreiche Keramikerin stellt in Staufen ihr neues Buch vor.

  • Beatrix Sturm-Kerstan, Kandern

    Beatrix Sturm-Kerstan, Kandern

    7. Juli – 20. August
    Die Domäne von Beatrix Sturm-Kerstan (1957-2023) ist die Gestaltung individuellen Geschirrs. Ihre Lehre absolvierte sie bei Ika Schilbock in Freiburg. Seit ihrer Begegnung mit Horst Kerstan und Japan gehört das bewusst Asymmetrische zu ihrem Gestaltungsprinzip. Durch das Schneiden der Ränder und absichtlich angelegte Spurrillen bringt sie Bewegung in ihre Formen. Die frischen Farben klassischer Glasuren wie Seladon, Ochsenblutrot und Temnoku bestimmen die Oberflächen in Kombination mit transparent weißen Angüssen und bunten Pinselzeichen.

  • Rebecca Maeder, F-Collonge-en-Charollais

    Rebecca Maeder, F-Collonge-en-Charollais

    25. August – 8. Oktober
    Die Begegnung mit der koreanischen Kultur hat ihren Blick auf die Dinge verändert. In den Porzellangefäßen von Rebecca Maeder (*1978) aus Biel wird deutlich, wie sie die Grundprinzipien der traditionellen koreanischen Keramik verinnerlicht hat: Schlichtheit, Makellosigkeit und Sinn für das Einfache, Schmucklose und Reine. Gleichzeitig bleibt die Porosität des Materials Keramik Thema der Schülerin von Jacques Kaufmann in Vevey, dem sie immer wieder eine neue Ästhetik abgewinnt.

  • Christine Wagner, München

    Christine Wagner, München

    13. Oktober – 19. November
    Ihre unterschiedlich proportionierten Kubusformen in feinen erdigen Farbtönen bilden - häufig hintereinander gestaffelt - Skulpturen, die ein stoische Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Große geweißelte Flächen mit Linien, Strichen und Punktreihen wirken wie Schriftstücke. Christine Wagner (*1959), die bei Yasoji Sasaki in Toki-shi (J), auf Studienreisen in Korea und China und bei Günter Praschak an der Kunstuniversität Linz (A) lernte, hat sich die koreanischen Intarsientechnik Mishima zueigen gemacht, um ihre Flächen mit filigranen Ritzzeichnungen und Stempelabdrücken auf stille Weise rhythmisch zu strukturieren.

2016

  • Karima Duchamp, F-Mulhouse

    Karima Duchamp, F-Mulhouse

    19. Februar – 27. März
    Die Malerin beginnt 1998 mit Ton zu arbeiten. Das spröde Material reizt sie, Bilder zu entwickeln, die durch mehrfaches Überarbeiten der Oberfläche ihre Intensität erhalten. Das Thema von Karima Duchamp (*1971) ist stets der Mensch, wobei sie das Unfassbare zu erfassen sucht. Menschen mit weit aufgerissenen Augen, auf großen Gebäude- und Kastenformen bühnenartig in Szene gesetzt, ziehen den Betrachter unmittelbar in seinen Bann. Die Künstlerin erhielt in den letzten Jahren einige Auszeichnungen, 2014 den Oldenburger Keramikpreis.

  • Antje Wiewinner, Osnabrück

    Antje Wiewinner, Osnabrück

    1. April – 15. Mai
    Antje Wiewinner (*1957) hat sich mit ihren Architekturen, Doppelwandgefäßen, Stelen und Torsi einen Ruf weit über Osnabrück hinaus erworben. Typisch sind äußerst reduzierte Formen von großer Ruhe und Kraft, mit denen die Keramikerin auch auf Objekte früher Kulturen Bezug nimmt. Vordergründige Effekte meidet sie. Sie schätzt die vollkommene Stille und Ereignislosigkeit. Ihre jüngsten Wandarbeiten sind Zeugnisse des Alltäglichen. Bedrucktes unserer Zeit gewinnt auf Tontäfelchen Dauerhaftigkeit und wird wie ein archäologischer Fund dokumentarisch aufgereiht.

  • Heide Nonnenmacher, Nattheim

    Heide Nonnenmacher, Nattheim

    20. Mai – 3. Juli
    Aus sanft geschwungenen, seidenmatten Porzellanschalen wächst ein äußerst filigranes Inneres so bewegt, als ob es lebendig wäre. Inspirationsquelle für die skelettartigen Strukturen sind die Nester von Insekten sowie Korallen und Radiolarien. Solche Arbeiten stellen eine Hommage an das Jurameer mit seinen Jahrmillionen alten Fossilien dar, aus dessen Umgebung die Keramikerin Heide Nonnenmacher (*1951) stammt. 2014 erhielt sie den Staatspreis Baden-Württemberg. Während ihres Aufenthalts als artist in residence in Taipei 2015 fand sie zurück zur Farbe.

  • Guido Sengle, Kassel

    Guido Sengle, Kassel

    8. Juli – 20. August
    Die stets dickwandigen Porzellan- und Steinzeug-Gefäße von Guido Sengle (*1956), Schüler und später Assistent von Ralf Busz im Fachbereich Keramik der Universität Kassel, liegen schwer in der Hand und haben doch nichts von Behäbigkeit. Mit äußerster Präzision gedreht, zeigen sie eine stille Eleganz, die durch seidenmatte oder glänzend strahlende Oberflächen in differenzierten Farben unterstrichen wird. Klare Formen erhalten durch Craqueléglasuren mit kräftiger Zeichnung oder feiner, vielschichtiger Schuppenbildung ihren einzigartigen Charakter.

  • Katrin Kreiser, Halle

    Katrin Kreiser, Halle

    26. August – 09. Oktober
    Die Thüringerin Katrin Kreiser (*1975), ausgebildet bei Antje Scharfe und Martin Neubert in Halle Burg Giebichenstein, schafft vorwiegend Gebrauchskeramik, der sie durch das bewusste Zulassen von Spontaneität eine eigene Handschrift verleiht. Die Dynamik des Arbeitsprozesses spiegelt sich in Form und Malerei wider. Es entsteht ein Feuerwerk von Farben und Strukturen, dem gegenüber Formen eher zurückhaltend wirken. Auch traditionelle Modelltypen erhalten so eine neue Interpretation.

  • Renée Reichenbach, Halle

    Renée Reichenbach, Halle

    14. Oktober – 27. November
    Mit ihren Gefäßen, aber auch den Objekten „Platz“ und „Turm“, „Balken“ und „Artefakte“ weckt Renée Reichenbach (*1956) Assoziationen an die Antike und noch frühere Kulturen. Den Charakter von alten und von der Zeit gezeichneten, gefleckten und gerissenen Oberflächen wie bei archäologischen Funden gewinnt die Schülerin von Gertraud Möhwald und Martin Wentzel in Halle Burg Giebichenstein aus unterschiedlich eingefärbten, ineinander gewalzten Ton- und Porzellanplatten. Ihr besonderes Interesse gilt seit Jahrzehnten dem Motiv Kanne als zweckfreie Skulptur. Seit 1999 Mitglied des AIC und 2006 der Gruppe 83 zählt sie zu den profiliertesten Keramikerinnen Deutschlands.


2015

  • Michael Heckmann, Schwäbisch-Hall

    Michael Heckmann, Schwäbisch-Hall

    27. März – 3. Mai
    Seit Generationen arbeitet die Töpferfamilie Heckmann in Schwäbisch Hall und steht für Tradition und Innovation. Ihr jüngster Spross Michael Heckmann (*1973) führt diese Arbeit wie seine Vorgänger mit höchstem Anspruch an Handwerk und Qualität fort. Seine Schalen und Becher in den ostasiatisch inspirierten Seladonglasuren zwischen dunkelgrün und hellblau oder in Ochsenblutrot sind unübertroffen.

  • Barbara Hast, Neuendorf

    Barbara Hast, Neuendorf

    8. Mai – 21. Juni
    Tante, Stiefmütterchen oder Einzelgänger heißen die individuellen Porzellankannen, mit denen die Bremerin Barbara Hast (*1963) unsere Kaffeekränzchen verzaubern möchte. Es ist nicht nur ein sinnliches, sondern auch ein haptisches Vergnügen, sie anzufassen und daraus auszuschenken. Stolz und selbstbewusst wie besondere Persönlichkeiten beherrschen sie ihre Umgebung.

  • Beate Pfefferkorn, Dresden

    Beate Pfefferkorn, Dresden

    26. Juni – 16. August
    Viele Porzellanstücke verbinden sich zu einem Gesamtgebilde und werden erst in der Gruppe komplettiert. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Beate Pfefferkorn (*1982) aus Dresden, Schülerin der KHS Halle Burg Giebichenstein, hat sich früh dem Schmuck aus selbst gefertigten Porzellanteilchen verschrieben. Nach dem Prinzip der Reihung entwickelt sie einzigartige Ketten von klassisch schlichter Schönheit. 2013 erhielt sei beim Hessischen Staatspreis für Kunsthandwerk den 2.Platz.

  • Nany Champy-Schott, F-Plaisir

    Nany Champy-Schott, F-Plaisir

    21. August – 4. Oktober
    “Schalen haben eine sinnliche Qualität, die andere Gefäße nicht haben,“ sagt Nany Champy-Schott (*1959), die vor fast 30 Jahren von Nürtingen nach Paris ging, um zu studieren. „Man kann sie mit beiden Händen erspüren. Man muss sie nicht unbedingt benutzen. Ihre Funktion ist es, schön zu sein.“ Schon früh hat sich die Keramikerin, die 1986 mit Claude Champy in Plaisir zusammenkam, für die Raku-Technik entschieden, weil sie spontan, schnell und intensiv ist.

  • Nona Otarashvili, Freiburg

    Nona Otarashvili, Freiburg

    9. Oktober – 29. November
    In der immensen Informationsflut des Internet findet Nona Otarashvili (*1976) aus Tiflis Bilder und Texte, die sie in ihren Bann ziehen, weil sie mit ihrer eigenen Geschichte im Spannungsfeld zwischen georgischer und westlicher Kultur zu tun haben. Die Keramikerin leitet seit 2002 die Kurswerkstatt in der Keramikwerkstatt Fabrik in Freiburg. Ihre „Erinnerungsbilder“ reiht sie wie Versatzstücke aus Vergangenheit und Zukunft aneinander, auf Wandbildern und Wandkästen, Dosen und Würfeln.

2014

  • Monika Debus, Höhr-Grenzhausen

    Monika Debus, Höhr-Grenzhausen

    7. Februar – 30. März
    „Am Anfang ihrer Arbeit steht die Malerei“, sagt Monika Debus (*1961). Mit breitem Pinselstrich oder tropfender Bewegung setzt sie Farbakzente auf monochrome Flächen. Dünne Linien geben der Malerei Struktur und Halt. Seit ihrer letzten Ausstellung in Staufen 2002 spielt für Monika Debus Räumlichkeit und Tiefenwirkung eine größere Rolle. Malerische Elemente schweben im Raum. Körper und Flächen verselbständigen sich zu scheinbar wabernden Wandobjekten.

  • Kyra Spieker, Höhr-Grenzhausen

    Kyra Spieker, Höhr-Grenzhausen

    4. April – 18. Mai
    Für Kyra Spieker (*1957), Schülerin von Volker Ellwanger in Mainz, die sich zwischen den Gattungen Architektur, Skulptur und Malerei bewegt, ist die Keramik heute nur eines von vielen Ausdrucksmitteln. Stets den Grundprinzipien der Geometrie folgend, schafft sie komplexe dreidimensionale Porzellangebilde. In Reihung und Schichtung derselben baut sie Körper, die vom rhythmischen Wechsel von konkav und konvex und einem lebendigen Schattenspiel leben.

  • Karin Stegmaier, F-Griesheim

    Karin Stegmaier, F-Griesheim

    23. Mai – 6. Juli
    Die Keramikerin Karin Stegmaier (*1956), die am Europäischen Institut für Kunstkeramik (IEAC) in Guebwiller lehrt, lässt sich vor allem von eher unscheinbaren Formen in der Natur etwa im Unterholz inspirieren und sucht dem ewigen Wachsen und Welken, Werden und Vergehen nachzuspüren und auf eigene Weise Gestalt zu geben. Seit 2002 arbeitet sie auch mit Glas, das in Verbindung mit Keramik sehr zurückhaltend eingesetzt wird. Häufig steht es für Wasser oder den Tau in der Natur.

  • Cornelia Trösch, CH-Zürich

    Cornelia Trösch, CH-Zürich

    11. Juli – 24. August
    Die Teeschalen von Cornelia Trösch (*1955) mit Temnoku-, Goldstaub-, Kaki-, Seladon- und Shinoglasur sowie das Sichtbarlassen eines schamottierten Tones, Stempeldekore und Ascheanflugglasuren deuten darauf hin, dass sich die Töpferin der japanischen Steinzeugkeramik verbunden fühlt. Besondere Sorgfalt verwendet sie auf das Reliefieren von Gefäßwänden, wenn sie Pfirsichsteine oder Samenkapseln abdrückt oder tiefe Furchen einarbeitet.

  • Nina von Herrath, Freiburg

    Nina von Herrath, Freiburg

    29. August – 12. Oktober
    Die Illustratorin Nina von Herrath (*1966) aus Freiburg hat in der Keramik ein Ventil gefunden, ihre wild-witzigen Phantasien bildnerisch und plastisch auszuleben und zum Ausdruck zu bringen. Mit einer besonderen Vorliebe für Kitsch und skurrile Wesen greift sie Motive wie Sammeltasse oder Prunkvase auf und verleiht ihnen in der Übertreibung charakteristischer Merkmale modernen Ausdruck. Freddie Mercury und John Lennon hat sie eine Vase gewidmet.

2013

  • Camille Schpilberg, F-Dyo

    Camille Schpilberg, F-Dyo

    8. Februar – 17. März
    Die Gefäße von Camille Schpilberg (*1978) sind nicht gedreht, sondern nach bestimmten Schnittmustern aus dünnen Porzellanplatten zusammengefügt, deren ausgefranste Ränder einen besonderen ästhetischen Reiz ausmachen. So erhalten überkommene Geschirrformen einen überraschend neuen Charakter von Frische und Unmittelbarkeit. Farbe spielt bei diesen Gefäßen eine untergeordnete Rolle. Nur ein Grün betont die Ränder. Nach demselben Prinzip entstanden Skulpturen, Berge und Brücken, die als Silhouetten in Erscheinung treten.

  • Anima Roos, B-Gent

    Anima Roos, B-Gent

    22. März – 12. Mai
    Seit über zehn Jahren arbeitet die erfahrene und in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnete Keramikerin Anima Roos (*1956) mit Porzellan und dreht hauchdünne Gefäße, deren Transparenz sie aufs äußerste herausfordert. Mit Motiven wie ihren roten Koi-Fischen und blauen Pinselzeichen sucht sie stets den Dialog zwischen Innen und Außen, Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Bewegung und Stille. Ein extrem schmaler Stand verleiht den strengen Formen besondere Leichtigkeit und Eleganz.

  • Max Zwissler, CH-Ottoberg

    Max Zwissler, CH-Ottoberg

    17. Mai – 30. Juni
    Max Zwissler (1931-2016), der seine Lehr- und Wanderjahre in England absolvierte und 1959 sein Meisterdiplom bei Hubert Griemert an der Staatliche Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen ablegte, war ein Virtuose der Glasurtechnik. Als hervorragender Kenner der historischen Keramik Chinas und Japans konnte er dem Feuer in unfassbar vielen Versuchsreihen äußerst differenzierte Farben und Glasurmuster entlocken. Auf schlichten, stets gedrehten Gefäßformen aus Steinzeug oder Porzellan finden sie ihre Vollendung beim Brand im Gasofen oder im selbstgebauten Holzofen.

  • Annette Schwarte, Neustadt i. Schw.

    Annette Schwarte, Neustadt i. Schw.

    5. Juli – 18. August
    Die Porzellan- und Steinzeuggefäße von Annette Schwarte (*1978) zeugen von einer besonderen Vorliebe für die Ästhetik alter Typographien. Inspiriert von den halb verblichenen und verkratzten Beschriftungen auf alten Fassaden oder Holztransportkisten gestaltet sie ihre Oberflächen und verwendet dafür auch alte Buchstaben- und Schriftschablonen. Zudem fertigt die gelernte Baukeramikerin Wandobjekte, die in Ringen oder Spiralen labyrinthisch in den Raum wachsen. Seit 2007 leitet sie gemeinsam mit Nona Otarashvili die Kurswerkstatt mit internationalen Gästen in der Keramikwerkstatt Fabrik in Freiburg.

  • Sigrid Grote + Ulfert Hillers, Bremen

    Sigrid Grote + Ulfert Hillers, Bremen

    23. August – 6. Oktober 
    Fasziniert von alten Milchkannen und verbeulten Zinkwannen sucht Sigrid Grote (*1955) die ästhetische Anmutung vergangener Kulturen und Alltagsobjekte in das Medium Keramik zu übertragen. Sie experimentiert mit steinig oder metallisch wirkenden Oberflächen für ihre Steinzeuggefäße, von denen die plissierten als besonders eigenwillig hervorzuheben sind. Seit 1980 arbeitet sie in gemeinsamer Werkstatt mit Ulfert Hillers (*1951). Er bevorzugt streng archaische Formen mit Zeichnung.

  • Lea Georg, CH-Zürich

    Lea Georg, CH-Zürich

    11. Oktober – 24. November
    Das Thema von Lea Georg (*1963) ist seit Jahren die Reihung gleichförmiger, konvexer und konkaver Porzellanvasen, die sich in ihrer Kontur ergänzen und Wand an Wand  aneinanderfügen lassen. In immer neuen Varianten entwickelt die international ausgezeichnete Keramikerin spannungsvolle Rhythmen. Der banale Gegenstand Vase wird so Teil einer abstrakten Skulptur. Samtene Oberflächen in Weiß, Grau und Schwarz erhalten durch Zitronengelb einen leuchtenden Akzent.

2012

  • Frank Schillo, Rheinbach

    Frank Schillo, Rheinbach

    10. Februar – 25. März
    Frank Schillo (*1971) überrascht mit immer neuen Arbeiten, denen eine besondere Perfektion und ästhetische Vollkommenheit, aber auch ein spielerisches Element eigen ist. Sie zeichnen sich durch regelmäßige Strukturen und einfache Baumuster aus, die durch feine Abweichungen Lebendigkeit und Spannung erhalten. Weiß betont die Form in ihrer Körperlichkeit, schwarz ihre Silhouette. Wie kaum ein anderer verfolgt Schillo konsequent seinen Stil zwischen Gefäß und Objekt, honoriert durch zahlreiche Auszeichnungen.

  • Verena Meier, CH-Worben

    Verena Meier, CH-Worben

    30. März – 6. Mai
    Mit Verena Meier (*1950) konnte eine Keramikerin gewonnen werden, die nur selten ausstellt, seit die Schülerin von Volker Ellwanger an der Schule für Gestaltung in Bern ebendort 1999 Werkstattlehrerin ist. Ihre zartfarbenen, seltsam vertrauten Porzellanskulpturen erinnern an Samenkapseln und Blütenstempel und kopieren die Natur doch niemals. Sie bestechen durch besonderes Ebenmaß, handschmeichlerische Oberfläche und delikate Farbigkeit. Gleichzeitig ist diesen Formen etwas Technisches eigen, weisen sie doch ein bestimmtes Konstruktionsprinzip auf. Die Ambivalenz zwischen Organischem und Technischem macht den Reiz dieser Objekte aus.
     

  • Gerald + Gotlind Weigel, Gabsheim

    Gerald + Gotlind Weigel, Gabsheim

    11. Mai – 24. Juni
    Seit 1961 haben Gerald (1925-2019) und Gotlind Weigel (*1932) ihre eigene Werkstatt. Sie gehören der legendären London-Gruppe von 1968 an, sind seit 1972 Mitglieder des AIC und als Gründungsmitglieder der Gruppe 83 auf allen wichtigen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Ausgangspunkt beider Keramiker ist stets das Gefäß, das sie auf jeweils eigene Art interpretieren und durch neue Ansätze ständig weiterentwickeln.

  • Claudia Biehne, Leipzig

    Claudia Biehne, Leipzig

    1. Juli – 12. August
    Nach dem Studium in Halle, Luxemburg, Prag und Helsinki machte sich Claudia Biehne (*1974) 2004 selbständig und verfolgt das Ziel, Skulptur, Angewandte Kunst und Design miteinander zu verbinden. Traditionelle Gefäßformen blühen gleichsam zu blättrigen Formationen und korallenartigen Gebilden aus, wie sie in ihrer membranartigen Transparenz und Fragilität nur in Porzellan nachempfunden werden können. Als wolle die Natur das von Menschenhand Geschaffene zurückerobern.

  • Thiébaut Chagué, F-Saint-Dié

    Thiébaut Chagué, F-Saint-Dié

    17. August – 7. Oktober
    Thiébaut Chagué (*1958) war zunächst Schüler, später Assistent von Owen Watson (F), Richard Batterham (GB), Pierre Culot (B) und Michel Cardew (GB), ehe er sich 1983 in Taintrux niederließ und ganz dem Holzofenbrand verschrieb. Er konnte Großprojekte im Victoria & Albert Museum in London und im Musée des Arts Décoratifs in Paris realisieren. Seine klassischen Schalen und abstrakten Gefäßkörper mit narbig verschmolzenen Oberflächen glühen gleichsam wie das Feuer, aus dem sie kommen.

  • Christiane Wilhelm, München

    Christiane Wilhelm, München

    12. Oktober – 25. November
    Die Rostockerin Christiane Wilhelm (*1954), die seit 1987 in München lebt und in den letzten Jahren mehrfach Auszeichnungen erhielt, hatte ihre Lehre einst bei Else Harney und Wendelin Stahl absolviert und Ende der 70er Jahre bei Dieter Crumbiegel und Wolf Matthes in Höhr-Grenzhausen studiert. Ihre Gefäße zeichnen sich in Form, Farbe und Oberflächenstruktur durch eine besondere Nähe zu Metallgeräten aus Gold, Silber, Eisen oder auch zu Lack- und Perlmuttarbeiten aus. Mit dem Messer geschnittene Schraffuren und Muster sind ihr Markenzeichen.

2011

  • Koko Uozumi, Freiburg

    Koko Uozumi, Freiburg

    11. Februar – 27. März
    Die in Tokio ausgebildete Keramikerin Koko Uozumi (*1952) beschränkt sich bewusst auf wenige, selbst aufbereitete Tone, Formen und Glasuren und schöpft daraus einen enormen Variationsreichtum. Sie baut ihre Gefäße frei auf. Die Töpferscheibe empfindet sie als Einschränkung. Ihre Vasen und Schalen sind nicht nur ein optisches, sondern auch ein haptisches Erlebnis. Grob verstrichenen Oberflächen verlangen geradezu danach, ertastet zu werden und langsamen Entstehungsprozessen nachzuspüren.

  • Sigrun Wassermann + Klaus Dorrmann, Wohlbach bei Coburg

    Sigrun Wassermann + Klaus Dorrmann, Wohlbach bei Coburg

    1. April – 15. Mai
    Seit 20 Jahren betreiben Sigrun Wassermann (*1962) und Klaus Dorrmann (*1958) eine Werkstatt, aus der eine gemeinsame „Produktlinie“ hervorgeht. Das Zusammenspiel von präziser Formgebung und spontan wirkendem Glasurauftrag macht den unverwechselbaren Reiz dieser Arbeiten aus. Gleichzeitig verfolgen beide einen je eigenen Weg: Sigrun Wassermann mit ihren aus Tonwülsten aufgebauten, frei schwingenden Gefäßplastiken und Klaus Dorrmann mit seinen Schrifttafeln, wobei der eigene Fingerabdruck für beide von besonderer Bedeutung ist.

  • Juliane Herden, Halle

    Juliane Herden, Halle

    20. Mai – 10. Juli
    Nach der Wende ausgebildet an der legendären Hallenser Kunst- und Designschule „Burg Giebichenstein“, steht Juliane Herden (*1979) in der Tradition ostdeutscher Keramik mit einer Experimentierfreude, wie man sie so im auf Perfektion versessenen Westen nicht kannte und wurde bereits 2005 mit dem Richard-Bampi-Preis ausgezeichnet. Ihre aus Platten montierten Gefäße aus Steinzeug oder Porzellan dienen mit ihren großzügigen Flächen als Malgrund für eine kräftige informelle Malerei mit farbigen Engoben, die mal wie zeichenhafte Chiffren, mal als horizontal angelegte Farbfelder wie Landschaften erscheinen.

  • Elke Sada, Hamburg

    Elke Sada, Hamburg

    15. Juli – 28. August
    Mit großer Geste holt sie aus, lässt den breiten Pinsel langsam oder schnell über die Fläche gleiten, setzt mit dünnen Linien rhythmische Akzente. Aus der so gestalteten Tonplatte schneidet Elke Sada (*1965) Ausschnitte aus und setzt sie neu zusammen. „Capriccios“ nennt sie ihre stark farbigen, zylindrischen Gefäße, „Nester“ ihre ursprünglich aus Reststücken entwickelten, filigranen Geflechte. In den letzten Jahren erhielt die Keramikerin zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, 2011 den Diessener Keramikpreis.

  • Martin Goerg, Höhr-Grenzhausen

    Martin Goerg, Höhr-Grenzhausen

    2. September – 9. Oktober
    International gilt Martin Goerg (*1962) als einer der profiliertesten Keramiker Deutschlands, der sein geradezu minimalistisches Konzept konsequent weiterführt. Seine aus der Grundform des Zylinders in unendlicher Variation entwickelten Doppelwandformen zelebrieren das Gefäß als geradezu kultisches Monument, das den umgebenden Raum auf sich bezieht. Seine grobe, mitunter rissige, weiße, graue oder braune Oberfläche steht in Kontrast zum oft nur zu einer kleinen Mulde reduzierten Innenraum, der fein, seidenmatt weiß glasiert ist.

  • Margret Schwab, CH-Bern

    Margret Schwab, CH-Bern

    14. Oktober – 20. November
    Schwärme von Fischen, Seepferdchen, Heuschrecken, Schmetterlingen, Käfern, Spinnen, Eintagsfliegen, Schildkröten und Fröschen überziehen die gedrehten Porzellanschalen von Margret Schwab (*1965). In rhythmischer Bewegung vereinnahmen sie ein Gefäß und ergreifen Besitz von ihm. Nach der Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Bern, unter anderem bei Volker Ellwanger, hat sich die Keramikerin ganz der Malerei in der Tradition der Berner Töpfer verschrieben, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Ihre Zeichnungen sind spontan, frisch, pfiffig, gefertigt mit Pinsel und Gummiball mit extra feiner Tülle.

2010

  • Berthold Neumann, Jestetten

    Berthold Neumann, Jestetten

    12. Februar – 21. März
    In der Wandstärke aufs äußerste reduziert und dazu noch durchlässig durch Gitterstäbe oder komplexe Lochmuster, zeigen die Schalen von Berthold Neumann (*1957) eine überraschende Leichtigkeit. Eine anscheinend rotierende Spirale im Zentrum der Form unterstützt den Eindruck der Schwerelosigkeit. Seit neuestem lässt der Keramiker zudem einfassende Ränder weg und verschiebt Achsen. Der Auflösungsprozess setzt sich immer mehr fort, ohne dass eine Form ihre Statik und Ebenmäßigkeit verliert.

  • Susanne Kallenbach, Felde

    Susanne Kallenbach, Felde

    26. März – 2. Mai
    In den Strukturgefäßen und freien Tonobjekten von Susanne Kallenbach (*1957) finden die dem Material Ton innewohnenden Eigenschaften unmittelbar Ausdruck. Ihre Arbeiten erinnern auf den ersten Blick an Gegebenheiten in der Natur. Bei näherer Betrachtung sind jedoch dezidiert grafische und malerische Qualitäten zu erkennen. Rau und rissig gestaltete Außenwände finden in glatten Innenwänden ihr Gegenüber. Augenscheinlich Erdiges und Schweres überrascht durch die Leichtigkeit eines dünn ausgedrehten Scherbens. 1993 erhielt die Keramikerin den Offenburger Keramikpreis.

  • Michele Cesta, CH-Herzogenbuchsee

    Michele Cesta, CH-Herzogenbuchsee

    7. Mai – 20. Juni
    Der mehrfach in der Schweiz ausgezeichnete Keramiker Michele Cesta (*1955) dreht seine Unikat-Gefäße aus Steinzeug oder Porzellan: wohl gespannte, gerundete Formen, die sich von schmalem, doch sicherem Stand erheben und in weiter Öffnung oder mit engem Wulstrand enden. Oft gliedert eine Einziehung oder ein Absatz die sonst weich verlaufende Silhouette. Eine sparsame, geradezu minimalistische Kompositionsarbeit von unverwechselbar souveränem Formgefühl lässt den Einfluss seines Lehrers an der Schule für Gestaltung in Bern, Volker Ellwanger aus Lenzkirch, noch erahnen.

  • Thomas Naethe + Rita Ternes, Utzenrath

    Thomas Naethe + Rita Ternes, Utzenrath

    25. Juni – 15. August
    Rita Ternes (*1955) schneidet Tonplatten auf und legt sie zu immer neuen Tütenformen zusammen, die vom Wechselspiel gravierter Linien und sandiger Farben, scharfer Kanten und schattenreicher Flächen leben. Thomas Naethe (*1954) dreht dagegen seine Gefäße mit gleichmäßig aus- und einschwingender, konvexer und konkaver Kontur. Ringe betonen die Horizontale. Seit 1982 arbeiten beide in gemeinsamer Werkstatt und zählen zu den führenden Keramikern Deutschlands, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

  • Sybille Abel-Kremer, Leipzig

    Sybille Abel-Kremer, Leipzig

    20. August – 3. Oktober
    Dass es einer der großen Lehrer der deutschen Keramik war, Volker Ellwanger an der Universität Mainz, der ihr Augen und Sinn für die gültigen Qualitäten des keramischen Gefäßes öffnete, betrachtet Susanne Abel-Kremer (*1954) als einen Glücksfall. Sie dreht ihre handfesten, starkwandigen Formen zumeist aus schamottiertem, eisenhaltigem Steinzeugton und beschränkt sich auf wenige Typen. Angetan mit Shino-, Feldspat- und Eisenglasuren, zeigen ihre Gefäße einzigartige, lebendig geschichtete Glasuren von gedeckter, vielfach unreiner Farbigkeit – Ergebnisse gesteuerten Zufalls beim hohen Reduktionsbrand.

  • Martina Sigmund-Servetti, Heilbronn

    Martina Sigmund-Servetti, Heilbronn

    8. Oktober – 28. November
    Martina Sigmund-Servetti (*1962) spürt den eigenwilligen Eigenschaften des Materials Porzellan nach, wenn sie einerseits Formen auf der Drehscheibe laufen lässt, sie diese andererseits aber in einer klaren Formgebung zu fassen sucht. Besondere Merkmale wie Transparenz und Dichte, Härte und Leichtigkeit reizt sie aus und sucht gleichzeitig Kontraste durch glatte und strukturierte, naturbelassene und glasierte Flächen. Durch Hinzufügung von Metallen und Salzen im sogenannten Kapselbrand treten zum natürlichen Weiß des Porzellans farbliche Akzente.

2009

  • Anne Bulliot, F-Strasbourg

    Anne Bulliot, F-Strasbourg

    13. Februar – 29. März
    Die Ausstellung in Staufen markiert den Abschluss einer langjährigen Entwicklung und die gleichzeitige Neuorientierung von Anne Bulliot (*1961), die das Arbeiten an den ursprünglich aus der Gefäßkeramik hervorgegangenen Skulpturen aufgibt. Zuletzt schuf sie wuchtige, zottig ausgefranste, vom Rauch geschwärzte Objekte aus Steinzeugton, die eine zart rötlich weiße, seidenmatt polierte Kuppe ähnlich einer eisigen Schneedecke aufweisen. Sie wurden 2005 beim Internationalen Keramikwettbewerb in Mashiko (J) ausgezeichnet. Die neuen Objekte sind aus hellem Ton mit weißem Überzug, kombiniert mit Eisendraht, und von überraschend spielerischer Leichtigkeit.

  • Markus Klausmann, Waldkirch-Siensbach

    Markus Klausmann, Waldkirch-Siensbach

    3. April – 17. Mai
    Kurz nach seiner Ausstellung 1998 in Staufen hat Markus Klausmann (*1960) für seine skulpturalen Gefäße mit Shinoglasur den Offenburger Keramikpreis erhalten. Seither experimentiert er viel mit der Zusammensetzung von Tonen und Engoben, aber auch mit Porzellanen und entwickelt seine rotweiße Keramik mit Shinoglasur sowie seine matt braune aus dem Salzkapselbrand weiter. Aus Neugier auf die Wirkung von Metallsalzen entstanden jüngst mattblaue Porzellangefäße mit weißer Zeichnung von den Schnüren in Kochsalz getränkter Strohhalme.

  • Si-Sook Kang, Neumünster

    Si-Sook Kang, Neumünster

    29. Mai – 12. Juli
    Die im norddeutschen Kellinghusen lebende Koreanerin Si-Sook Kang (*1962) wollte nach ihrem Industriedesign-Studium in Seoul in die USA. Beim Zwischenstopp in Deutschland kam sie zur Keramik und studierte 1987-1993 bei Johannes Gebhardt an der Muthesius-Hochschule in Kiel. Hier erst befasst sie sich mit der jahrhundertealten Keramiktradition Koreas und widmet sich, inspiriert durch historische Urnenformen und Zeremonialgefäße ihrer Heimat, dem Thema Deckelgefäß. Charakteristische Formen werden schwere Kugelkörper mit Glasuren des klassischen Repertoires Ostasiens, Seladon oder Temmoku.

  • Antje Brüggemann, Schenklengsfeld

    Antje Brüggemann, Schenklengsfeld

    17. Juli – 30. August
    Die Schülerin von Jan Bontjes van Beek und Walter Popp, Antje Brüggemann (*1941), gehört selbst zu den international erfolgreichsten deutschen Keramikerinnen, ist seit 1979 Mitglied der Académie Internationale de la Céramique und Gründungsmitglied der Gruppe 83. Die sich früh andeutende Vorliebe für klare Flächen und Formen bestimmt heute ihr originäres Werk aus stereometrischen Körpern. Durch leicht konkave oder konvexe Wölbungen ebenso wie durch Flächen in einer individuellen Intarsientechnik aus eingefärbten Tonen spielt sie geistvoll mit optischen Irritationen.

  • Sandra Häuptli, CH-Basel

    Sandra Häuptli, CH-Basel

    4. September – 18. Oktober
    Bücherregal und Sessel –  Leselampe, Waschmaschine und Wäschekorb –  Kühlschank, Herd und Spülbecken – Sandra Häuptli (*1974) gibt Einblicke in Wohnungen und erzählt damit von Menschen. Stühle stehen formelhaft für die Bewohner ihrer Häuser, spiegeln gesellschaftlichen Status und soziale Situation wider. Seit Jahren beschäftigt die Keramikerin das Thema Mensch und Haus. Windschief und entgegen jeglicher baulicher Norm möchten ihre Architekturen Zeugnisse individuellen Lebens sein und zeigen mitunter Traumwelten.

  • Aisaku Suzuki, Breisach

    Aisaku Suzuki, Breisach

    23. Oktober – 29. November
    Im Westen fertigt Aisaku Suzuki (*1932) – entgegen der Tradition in seiner Heimat Japan erstmals – Objekte ohne Funktion und entdeckt dabei Möglichkeiten des persönlichen Ausdrucks. Beim Symposion 1969 in Gmunden entsteht seine erste Keramikskulptur. Mit über 70 Jahren erlaubt sich der Keramiker eine intensivere Auseinandersetzung mit der abstrakten Kunst. Das weiße Porzellan mit transparenter Craqueléglasur läßt Objekte mit Wölbungen und Einbuchtungen, Kurven und Kanten schwerelos erscheinen. Je nach Licht im Raum und Blickwinkel des Betrachters wirken sie geradezu entmaterialisiert.

2008

  • Sabine Kratzer, Scholen

    Sabine Kratzer, Scholen

    15. Februar – 30. März
    Sabine Kratzer (*1960), ausgebildet in der traditionsreichen Werkstatt von Hans und Renate Heckmann in Schwäbisch Hall, lebt seit 1997 unweit von Bremen inmitten von Streuobstwiesen, Rosen und Kamelien. Dort entstehen zarte, blütengleiche Gefäße aus hauchdünnem, reinweißem Porzellan: ihre Dancing Souls, die das Lichtspiel geradezu herausfordern, und ihre Roseplates mit dicht aneinandergereihten, gewickelten Röschen. Außerdem gibt es seit 2008 einen Holzbrandofen, in dem rustikale Keramiken mit farbigen Porzellanengoben dem lebendigen Spiel des Ascheanflugs ausgesetzt sind.

  • Violette Fassbaender, CH-Basel

    Violette Fassbaender, CH-Basel

    4. April – 11. Mai
    Acht Jahre sammelte Violette Fassbaender (*1958) Erfahrungen in Japan, bis sie 1986 nach Basel zurückkehrte. Ihre ein- oder mehrteiligen, steinähnlichen Formen aus frei modellierten Flächen zeigen raffinierte Strukturen. Eingewalzte Tonstücke verwandeln monochrome in abstrakte Bilder, neuerdings auch in Porzellanweiß. In ihrer Gestaltung sucht die Keramikerin den Prinzipien der Natur nachzuspüren. Ihr besonderes Interesse gilt der Ordnung des Ungeordneten, Veränderungen im Licht, bei Wind und Wetter. Rasch fand die Baslerin internationale Anerkennung, wurde Mitglied der „Académie Internationale de la Céramique“ und wurde immer wieder als Artist in Residence nach Japan eingeladen.

  • Pierre Dutertre, F-Ollioulles

    Pierre Dutertre, F-Ollioulles

    16. Mai – 6. Juli
    Unweit der Côte d’Azur lebt Pierre Dutertre (*1956), dessen Arbeiten durch eine außergewöhnliche Bemalung auffallen. Mit raschem, leichtem Strich skizziert er seinen Garten, die Blumen, die weinumrankte Terrasse, in deren Laub das warme Sonnenlicht Südfrankreichs reflektiert wird. Farbtupfer deuten die Blüten von Stauden und Topfpflanzen an. In duftiger Malerei bannt Dutertre seine Motive auf Ziegel und Platten aus hochgebranntem Steinzeug – Ausschnitte der Natur, die als mehrteilige Wandarbeiten beliebig fortsetzbar scheinen. Der umtriebige Keramiker ist seit 1984 Koordinator des Printemps des Potiers in Bandol.

  • Christine Atmer de Reig, Mettmann bei Düsseldorf

    Christine Atmer de Reig, Mettmann bei Düsseldorf

    11. Juli – 24. August
    DIe klassisch schlichten Formen von Christine Atmer de Reig (*1935) tragen altchinesische Glasuren wie Seladon, Ochsenblut und Temmoku. Geringe Abweichungen vom Regelmäßigen, der zarte Anflug einer Farbveränderung, flüchtig gesetzte Pinselstriche machen den Charme dieses fernöstlich inspirierten Porzellans und Steinzeugs aus. Die Schülerin bedeutender Keramiker wie Otto Lindig und Jan Bontjes van Beek an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg wurde mehrfach mit Staatspreisen ausgezeichnet.

  • Petra Bittl, Bonn

    Petra Bittl, Bonn

    29. August – 12. Oktober
    Petra Bittl (*1970) gehört zu den eigenwilligsten Keramikerinnen Deutschlands. Nach ihrer Ausbildung am Institut für künstlerische Keramik und Glas in Höhr-Grenzhausen gründete sie 2003 ihre eigene Werkstatt in Bonn. Zielsicher verfolgt sie ihren Stil und erhält u. a. den Staatpreis NRW. Zuletzt hat sie sich der klassischen Gefäßkeramik angenähert und ist doch weit von ihr entfernt. Hälftige Vasenformen gleichen schreitenden Gewandfiguren, die in breiter Pose Raum ergreifen. Feine Muster, horizontale Linien und Bänder gliedern eine Figur und wecken Assoziationenen an die alten Kulturen Afrikas.

  • Christine Hitzblech, Stutensee bei Karlsruhe

    Christine Hitzblech, Stutensee bei Karlsruhe

    17. Oktober – 30. November
    Christine Hitzblech (*1966) hat sich zwei Arbeitsfelder ausgesucht, wie sie unterschiedlicher kaum sein können: Porzellan und Raku. Hier der Inbegriff von Eleganz und Leichtigkeit, dort die archaische Gewalt des Feuers, das auf den Gefäßen seine Spuren hinterlässt. Das Porzellan formt die Scheibentöpferin zu zarten Schalen und belebt diese durch ein leichtes Relief oder Goldflächen. In Rakutechnik fertigt sie aus zwei oder drei gedrehten Elementen montierten Vasen. Glasierte und unglasierte, glatte und raue Teile treten in ein sensibel ausgewogenes Verhältnis.

2007

  • Joachim Lambrecht, Großschönach

    Joachim Lambrecht, Großschönach

    2. Februar – 25. März
    Für den Keramiker, Bildhauer und Jazzmusiker Joachim Lambrecht (*1958) sind Einfachheit, Klarheit und Strenge die wichtigsten Kriterien seines Schaffens. Das gilt nicht nur für seine Vasen, Schalen und Dosen, die mit ihren irisierend rostroten Oberflächen Lebendigkeit und Wärme ausstrahlen sollen, sondern auch für seine graphitschwarzen skulpturalen Rippengefäße. “Gefäße sind für mich Plastiken, Keramik, also Ton ist das Material, zu dem ich die größte Affinität habe,” sagt der Keramiker, der bei 1050°C in Raku-Technik brannt und in Sägemehl räuchert.

  • Eva Koj, Mielkendorf

    Eva Koj, Mielkendorf

    30. März – 20. Mai
    Schrundige, rissige Oberflächen in Erdfarben auf dickwandigen Gefäßkörpern assoziieren Sonne und Wärme. Lebendig schwingende, aufgebrochene Kragen scheinen die Kraft und Bewegung ihres Entstehungsprozesses auf der Töpferscheibe festzuhalten. Eva Koj (*1962) stellt sich regelmäßig der Öffentlichkeit auf nationalen und internationalen Ausstellungen. Schon früh zeigt sie einen ausgeprägten Stil und sucht den Ausgleich zwischen symmetrischen und asymmetrischen Formen. Es wird zu ihrem Gestaltungsprinzip, die Strenge einer regelmäßigen mit der Freiheit einer unregelmäßigen Form zu verbinden.

  • Lydia Bartl + Florentine Kotter, München

    Lydia Bartl + Florentine Kotter, München

    25. Mai – 8. Juli
    Menschen und Tiere jagen hintereinanderher, purzeln durch die Lüfte, bedrohen oder begehren einander, verschmelzen zu skurilen Mischwesen. Solche und ähnlich Bilder überziehen die Schalen und Becher, Dosen und Teekannen der Keramikerin Lydia Bartl (*1959). Sie entsprangen der Phantasie von Florentine Kotter (*1955), die in symbolhaften Bildern das Leben mit seinen glücklichen und tragischen Momenten skizziert. Seit sieben Jahren arbeiten die beiden Münchnerinnen für ein paar Wochen zusammen und schaffen Variationen zu „Abenteuern und Idyllen auf Keramik“.

  • Horst Göbbels, Krefeld

    Horst Göbbels, Krefeld

    13. Juli – 25. August
    Der Bildhauer und Keramiker Horst Göbbels (*1939) begann 1977 mit seiner Dozentur für Porzellantechnik an der FH Niederrhein im Fachbereich Design – damals entgegen dem allgemeinen Trend – diesem Material eigene Gestaltungsspielräume bei der handwerklichen Bearbeitung auszutesten. Seine hauchdünnen Gefäße und Skulpturen mit eingestochenen Lochmustern und fein ausgesägten Linien und Öffnungen von akribischer Perfektion werden vielfach mit internationalen Preisen bedacht. Zu seinem Markenzeichen werden gezäckelte Linien, durch Vibration von Werkzeugen am rotierenden Gefäßkörper erzeugte.

  • Lutz Könecke, Kassel

    Lutz Könecke, Kassel

    30. August – 14. Oktober
    Zwei gleichartige Schalen oder Vasenformen sind spiegelbildlich an Füßen oder Öffnungen zusammengefügt. Gruppen solcher Gefäße in Mattschwarz und Mattweiß werden Teil einer Installation, die zum Nachdenken über Formbildung und Formwandlung keramischer Gefäße geradezu auffordert. Lutz Könecke (*1973), Urenkel des Bauhausschülers Otto Lindig, knüpft mit seinen Arbeiten an große deutsche Keramiker wie Walter Popp in Kassel und Jan Bontjes van Beek in Hamburg an. Der vielversprechende Schüler von Ralf Busz und Urs Lüthi an der KHS Kassel macht sich gerade selbständig.

  • Stefan Bang, Schliengen-Mauchen

    Stefan Bang, Schliengen-Mauchen

    19. Oktober – 30. November
    Wie kein anderer hat sich Stefan Bang (1954-2016) ausschließlich dem atmosphärischen Brennen im Salzbrandofen verschrieben, der Fertigung von Steinzeug mit Anflugglasuren. Im Zusammenspiel von eigens entwickelten Tonen, Salz und offenem Feuer bei einer Temperatur bis zu 1300° C gelingen ihm seltene hellbraun bis orange und rot geflammte Oberflächen mit lebendigen Strukturen. Ebenso bewegt, fast tänzerisch wirken seine Formen mit den aufgeworfenen Profilen, runden Böden und unregelmäßigen Rändern, in deren strenger Gliederung sich die geübte Hand des Töpfers zeigt.

2006

  • Ursula + Karl Scheid, Büdingen-Düdelsheim

    Ursula + Karl Scheid, Büdingen-Düdelsheim

    3. Februar – 19. März
    In der 1958 gegründeten Werkstatt von Ursula (*1932-2008) und Karl Scheid (*1929-2019) in Büdingen entstehen Unikat-Gefäße von allererster technischer und ästhetischer Güte. Durch ihren staunenswerten Erfindungsreichtum in Form, Dekor und Glasurbehandlung setzen sie höchste Maßstäbe in der deutschen Keramik. Vielfach ausgezeichnet, ist der Name Scheid bis heute einer der wenigen aus der deutschen Nachkriegskeramik, der internationalen Ruf und weltweites Renommée genießt – nicht zuletzt durch die Zugehörigkeit zur legendären „London-Gruppe“ von 1968. Außerdem sind sie Gründungsmitglieder der Gruppe 83.

  • Inke + Uwe Lerch, Bünsdorf bei Rendsburg

    Inke + Uwe Lerch, Bünsdorf bei Rendsburg

    24. März – 7. Mai
    Nach dem Studium der Werbegrafik, Freien Grafik, Malerei und Keramik bei Johannes Gebhardt an der Muthesius-Werkkunstschule in Kiel gründen Inke (*1946) und Uwe Lerch (*1942) 1971 eine gemeinsame Werkstatt und verfolgen dennoch ihren je eigenen Stil, mehrfach mit Auszeichnungen bedacht. Nach Staufen bringt sie ihre Gefäße mit geometrischen Mustern mit, die immer aufs Neue in ihrer perspektivischen Raffinesse auf gewölbten Formen überraschen. Seine Gefäße sind monochrom, dickwandig, skulptural und teils von kräftiger Farbgebung. Mit keilförmigen Einschnitten setzt er skulpturale Akzente.

  • Billa Reitzner, München

    Billa Reitzner, München

    12. Mai – 9. Juli
    Einer breiteren Öffentlichkeit wird Billa Reitzner (*1961) zehn Jahre nach Werkstattgründung in München 2003 durch den Diessener Keramikpreis bekannt, als sie erstmals ihre neuen “Stoffporzellane” präsentiert: hauchdünne Vasen und Schalen, die ihren Ursprung in zusammengenähten Leinen- oder Strickstoffen noch erahnen lassen. Die haptisch reizvollen, dünnen und transparenten Porzellane gewinnen durch leichtes „Umsinken“ im Brand bei 1260° C ihre grazile individuelle Form. Sie stellen Momentaufnahmen der Bewegung dar, der hier bewusst Raum gegeben wird.

  • Johannes Peters, Freiburg

    Johannes Peters, Freiburg

    14. Juli – 27. August
    Johannes Peters (*1966) will eigentlich Kunst studieren und Bildhauer werden. Ermutigt von der vielseitigen und weltoffenen Töpferin Ika Schilbock in Freiburg, wird das keramische Gefäß zur Grundlage seines Schaffens. Von Pierre Dutertre und Jean-Nicolas Gérard in Südfrankreich erhält er entscheidende Impulse für die Entwicklung eines Stils von eigener Dynamik. Wie seine Lehrer liebt er das Ungezwungene, wie selbstverständlich Aussehende und scheinbar Spontane bis an die Grenzen des noch Vertretbaren. Der Dießener Keramikpreis hat ihn gerade auf seinem Weg bestätigt.

  • Anke Schulz, Berlin

    Anke Schulz, Berlin

    1. September – 8. Oktober
    Nach Töpferlehre und Studium an der Akademie für gestaltende Handwerke in Aachen gründet Anke Schulz (*1963) im Jahr 2000 ihre Werkstatt für „feines Porzellan“ in Berlin. Handwerklich und formal verfolgt sie einen strengen Minimalismus, dreht ihre Zylinder und Kummen mit äußerster Präzision aus Limoges-Porzellan. Feine Riefen oder formumspielende Rillen gliedern und rhythmisieren ihre seidenmatten Gefäße, machen sie zu einem haptischen Vergnügen, erzeugen ein dezentes Licht- und Schattenspiel, ebenso wie eine umlaufend gestempelte Schrift in arabischen Lettern, in Blindenschrift, in Morse oder Gebärdensprache.

  • Thema Porzellan: Körperschmuck und Gefäße

    Thema Porzellan: Körperschmuck und Gefäße

    13. Oktober – 26. November
    Während ihrer Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung, Abteilung Schmuck und Objekte der Alltagskultur, in Pforzheim lernen Corinna Dolderer (*1973), Katrin Jäger (*1973), Tanja Niedermann (*1975) und Katharina Schreck (*1974) das Material Porzellan kennen. Sie integrieren es nicht nur in ihre Schmuckgestaltung, sondern es entstehen auch Gefäße und Objekte. Dazu wird die Keramikerin Sonngard Marcks (*1959) eingeladen. Für sie sind Schmuck und Gerät seit Jahren aufs engste miteinander verknüpft, wie zuletzt in der Installation mit Gefäß, Früchten und Kette als Hommage an Frida Kahlo sichtbar.

2005

  • Sebastian Scheid, Büdingen-Düdelsheim

    Sebastian Scheid, Büdingen-Düdelsheim

    4. Februar – 27. März
    Als Sohn der international hoch angesehenen Keramiker Karl und Ursula Scheid entschied sich Sebastian Scheid (*1962) schon früh für den Beruf seiner Eltern. Sein Weg führte ihn zu berühmten Kollegen in England und Japan. Heute schneidet er Drehformen zu kubischen Gefäßen. Ihr skulpturaler Charakter wird durch den haptischen Reiz einer körnigen, farbig gesprenkelten Oberfläche unterstützt.

  • Frauke Alber, Bremen

    Frauke Alber, Bremen

    1. April – 15. Mai
    Die Schülerin von Maria Philippi in Merzhausen bei Freiburg und Fritz Vehring, Professor der Hochschule für Künste in Bremen, die 1991 den Frechener Keramikpreis erhielt, arbeitet nach mehrjähriger familienbedingter Pause erst seit kurzem wieder intensiv in der Keramik. Die neuesten Arbeiten von Frauke Alber (*1962) sind große, schlichte Gefäße, auf deren steiler Wandung sie mit Engoben und aufgespachteltem Porzellan stimmungsvolle Landschaften entwickelt.

  • Gabriele Koch, GB-London

    Gabriele Koch, GB-London

    20. Mai – 3. Juli
    Die Gefäße der am Goldsmiths’ College der Universität London ausgebildeten Keramikerin Gabriele Koch (*1948) aus Lörrach, die seit 1973 in London lebt, sind von besonderer Ruhe und Ausgewogenheit. Immer von neuem widmet sie sich dem langen Prozess, eine Form Ring für Ring aufzubauen und dieser durch mehrfaches Engobieren und stundenlanges Polieren einen individuellen, natürlichen Charakter zu verleihen. Die direkte Berührung mit dem Feuer tut ihr Übriges. So entstehen Objekte der Kontemplation, die in besonderem Maße alle unsere Sinne ansprechen.

  • Dorothee Pfeifer, Trossingen

    Dorothee Pfeifer, Trossingen

    8. Juli – 21. August
    Die Schülerin des Instituts für künstlerische Keramik in Höhr-Grenzhausen, Dorothee Pfeifer (*1961), arbeitet seit 2001 im eigenen Atelier in Trossingen. Ihre Gefäße sind wie Behausungen mit Vorder- und Rückseite, mit kalkweißen Wänden und mit Markierungen. Skizzenhafte Zeichnungen oder symbolhafte Zeichen zeugen von der einstigen Anwesenheit von Menschen. Was bleibt, sind Erinnerungen.

  • Eva Stoll, Bernau

    Eva Stoll, Bernau

    26. August – 9. Oktober
    Schon vor Jahren hat sich Eva Stoll (*1961), seit 1989 im eigenen Atelier in Bernau/ Hochschwarzwald, für den “primitiven" Rauchbrand entschieden. Den auch mit viel Erfahrung nur bedingt steuerbaren Schmauchspuren gibt sie auf ihren weit gespannten Doppelwandgefäßen viel Raum. Die Schülerin von Volker Ellwanger, Professor der Schule für Gestaltung in Bern, betrachtet ihre Arbeiten als zweckfreie Gefäßskulpturen. Mit Graphitabdrücken setzt sie in jüngster Zeit Kontraste zwischen samtig glatten und steinrauen Flächen.

  • Claus Tittmann, Thurnau-Berndorf

    Claus Tittmann, Thurnau-Berndorf

    14. Oktober – 27. November
    Claus Tittmann (*1941) aus Leipzig, der zum Studium nach München ging, gründet 1975 seine Werkstatt in Thurnau. Nach seinem Studienaufenthalt in Japan 1977 beginnt er als einer der ersten in Deutschland mit der Holzfeuerung von Steinzeug. Mit dem Bayerischen Staatpreis 1980 gehört er zu den Vorderen der deutschen Keramiker. In seinen Gefäßen und Plastiken verschmelzen Eigenheiten der heimischen und der japanischen Töpfertradition zu bevorzugt archetypischen Ausdrucksformen.

2004

  • Jochen Rüth, Altisheim

    Jochen Rüth, Altisheim

    6. Februar – 21. März
    Jochen Rüth (*1960) knüpft an die Tradition des ostasiatischen Steinzeugs an, wenn er mit Aschenniederschlägen und Chünglasuren auf klassischen Gefäßformen experimentiert. Gleichzeitig sucht er mit seinen „Erdbooten“ und „Steinen“ nach skulpturalen Ausdrucksformen. Sie zeichnen sich durch besondere Naturnähe aus. Der damals 30-jährige wurde 1990 mit dem Richard-Bampi-Preis ausgezeichnet. 1998 erhielt er den Award of Merit im Fletcher Challenge Award/ Neuseeland.

  • Fritz Rossmann, Höhr-Grenzhausen

    Fritz Rossmann, Höhr-Grenzhausen

    26. März – 9. Mai
    In einer Zeit, da viele Keramiker vom gedrehten Gefäß Abstand nehmen, überrascht Fritz Rossmann (1958-2021) mit immer neuen Drehformen und hochwertigen Glasuren. Konzentrische Ringe oder sich nach oben schraubende Spiralen suggerieren Bewegungen, die durch dunkle Manschetten angehalten werden. Der bereits 1986 und 1992 in Mino/ Japan ausgezeichnete Keramiker führt uns geradezu vor, welche neuen Formen noch aus dem Drehvorgang, dem ureigensten Handwerk des Töpfers, entwickelt werden können. 1989 und 2001 erhielt er den Staatspreis Rheinland-Pfalz.

  • Magy Reist Krebs, CH-Bottmingen

    Magy Reist Krebs, CH-Bottmingen

    14. Mai – 27. Juni
    Das Interesse von Magy Reist Krebs (*1945) aus Bottmingen bei Basel gilt dem Gefäß und ebenso den Glasuren. Aufenthalte in Japan und Südostasien weckten ihr Interesse für die Keramik aus dem Holzofen. Dann folgte die Auseinandersetzung mit Kristallglasuren. Auf schlichten Porzellanformen entstehen fiktive Landschaften oder auch ein Universum voller Sterne. Seit neuestem gilt ihre Aufmerksamkeit den klassischen chinesischen Seladon- und Chünglasuren.

  • Stefan & Monika Fitzlaff, Kirchberg / Jagst-Mistlau

    Stefan & Monika Fitzlaff, Kirchberg / Jagst-Mistlau

    4. Juli – 22. August
    Die Schüler von Heckmanns in Schwäbisch-Gmünd und Horst Kerstan in Kandern, Stefan (*1957) und Monika Fitzlaff (*1959), gründeten 1988 ihre Werkstatt in Mistlau bei Kirchberg. Jahrhundertealten Traditionen verpflichtet, weisen ihre Gefäße dennoch zuweilen eigenwillige Formen und Proportionen auf. Immer neue Varianten eines bestimmten Farbspektrums bestimmen die Oberflächen. Typisch ist der Kontrast seidenmatter, wässriger Seladonglasuren und matter, erdhafter Asche-Feldspatglasuren. 2000 erhielt Stefan Fitzlaff den Staatspreis Baden-Württemberg.

  • Astrid Gerhartz, Bonn

    Astrid Gerhartz, Bonn

    27. August – 3. Oktober
    Hauchdünne Porzellanschalen mit schattenreichem Blattdekor spielen in wechselnden Lichtverhältnissen. Große steilwandige Gefäße mit abstrakten Bildzonen behaupten sich wie Architekturstücke im Raum. Zum 10-jährigen Bestehen ihrer Werkstatt zeigt Astrid Gerhartz (*1962) ihre jüngsten Arbeiten, die sich durch Klarheit und Perfektion, raffinierte Vielschichtigkeit und dezente Farbigkeit auszeichnen. Bereits 1995 gewann sie den Westerwaldpreis Deutsche Keramik, in den Neunzigern wiederholt den Kölner Keramikpreis.

  • John Goo, Münstertal

    John Goo, Münstertal

    8. Oktober – 28. November
    Der Amerikaner chinesischer Abstammung John Goo (*1947), der 1975 zur Ausbildung nach Deutschland kam und 1983 seine Meisterprüfung ablegte, lebt seit Jahren im südlichen Schwarzwald. Der neue Gasofen ermöglichte es ihm, sich den chinesischen Glasuren im Hochbrandbereich wie dem bläulichen Chün, dem jadeähnlichen Seladon und dem schwarzbraunen Temmoku zu widmen. Mit Kupfer setzt er kräftige Purpurakzente auf ein lichtundurchlässiges Blau-Grau-Grün.

2003

  • Arnold Annen, CH-Basel

    Arnold Annen, CH-Basel

    7. Februar – 23. März
    Der weltweit bekannte und international ausgezeichnete Keramiker Arnold Annen (*1952) ist ein Perfektionist, der von sich und seinen Materialien das Äußerste abverlangt. Seit 1989 in Basel, ist die Transparenz des weißen, unglasierten Porzellans sein Thema. Große, extrem dünnwandige, frei schwingende Schalen von samtig weicher Mattigkeit bestechen durch eine außergewöhnliche Ästhetik. Mit seiner Absprengtechnik gewinnt Annen eine überraschende Tiefenwirkung auf wenigen Millimetern.

  • Herbert Wenzel, Oberderdingen

    Herbert Wenzel, Oberderdingen

    28. März – 11. Mai
    Seine Formen lassen viel Fläche für das Farbenspiel organischer Ascheglasuren aus dem Reduktionsbrand bei mehr als 1300°C. Der in Nordbaden ansässige Keramiker Herbert Wenzel (*1949) experimentiert mit den Aschen von Obsthölzern, Weinreben und auch mit Briketts. Schon geringste Spuren von Mineralien lassen in der Glasur ungeahnte Nuancen eines breiten Farbspektrums entstehen. 1990 erhielt der Keramiker den Staatspreis Baden-Württemberg.

  • Uwe Löllmann, Hilzingen

    Uwe Löllmann, Hilzingen

    16. Mai – 29. Juni
    Die Spezialität von Uwe Löllmann (*1955) ist der Brand im japanischen Holzofen, dem Anagama, den er bei seinem Lehrer Horst Kerstan in Kandern kennengelernt hatte. Seit 1985 in eigener Werkstatt stellt er sich den besonderen Anforderungen dieser Technik, bei der unglasierte Rohlinge durch das Feuer und den Zug der Asche im Ofen ihre Vollendung in vielfarbigen, teils verglasten Oberflächen finden. Mit dem Offenburger Keramikpreis 1991 und den Staatspreisen von Baden-Württemberg 1992 und Hessen 2002 gewann der in Japan geschätzte Keramiker in Deutschland höchste Auszeichnungen.

  • Volker Ellwanger, Lenzkirch

    Volker Ellwanger, Lenzkirch

    6. Juli – 17. August
    Zum 70. Geburtstag von Volker Ellwanger (*1933), einem der profiliertesten und durch seine Lehrtätigkeit seit 1971 in Bern und Mainz geradezu stilbildenden Keramiker im deutschsprachigen Raum, veranstaltet das Badische Landesmuseum in Keramikmuseum Staufen eine Retrospektive. Im Studio zeigt er neue Gefäße: stereometrische, auf der Drehscheibe gedrehte, stets funktionale und materialgerechte Formen, in jüngerer Zeit mit klassischen chinesischen Glasuren.

  • Karla Hüneke, Bremen

    Karla Hüneke, Bremen

    22. August – 5. Oktober
    Die Arbeit von Karla Hüneke (*1965) bewegt sich zwischen Unikat und Serie, Kunst und Design. Der industriellen Serienproduktion, etwa für die Firma Kahla, mit ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten setzt sie individuell gefertigte Unikate aus dem eigenen Atelier entgegen. Sie zeichnen sich durch eine differenzierte Formensprache und die aufwendige Dekorationstechnik des Inlays aus, die das Haptische nicht zu kurz kommen lässt.

  • Martin Schlotz, Laudert

    Martin Schlotz, Laudert

    10. Oktober – 23. November
    Die Gefäße von Martin Schlotz (*1959), Schüler von Volker Ellwanger in Mainz, sind genau gedrehte, starkwandige, stereometrische Formen. Durch hochwertige, in langen Versuchsreihen entwickelte Glasuren erhalten Steinzeuggefäße ihr ruhiges, niemals Effekt haschendes „Kleid“ von intensiver Farbigkeit. Die Porzellane zeichnen sich durch eine stärkere horizontale Gliederung und strengere Farbgebung aus. 1999 wurden diese Arbeiten mit dem Offenburger Keramikpreis ausgezeichnet.

2002

  • Gerda Mazzi-Manger, Efringen-Kirchen

    Gerda Mazzi-Manger, Efringen-Kirchen

    1.Feburar – 17. März
    Ihre neuen Varianten komplementärer oder dualistischer Gefäßformen mit klassischen Glasuren zeichnen sich durch eine große Nähe zur Natur bei gleichzeitiger Abstraktion aus. Gerda Mazzi-Manger (1944-2016), Schülerin von Richard Bampi in Kandern, entwickelt dessen organoiden Stil seit 1977 in eigener Werkstatt weiter. Als Ikebanameisterin der Ohara-Schule Tokio spürte sie der idealen Beziehung zwischen Blume und Gefäß nach.

  • Enno Jäkel, Köln

    Enno Jäkel, Köln

    22. März – 12. Mai
    Eine kraftvoll bauchige, im oberen Bereich leicht eingeknickte Kürbisform scheint jeden Moment aufzuatmen. Die gleichmäßige Schuppentextur erinnert an die Haut eines Reptils. Der Bulb ist das bisher eigenwilligste Gefäß von Enno Jäkel (*1967), Absolvent der Fachschule Höhr-Grenzhausen und seit 1999 in eigener Werkstatt. 2001 wird er mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

  • Glauke Günther-Ott, Biberach/ Baden

    Glauke Günther-Ott, Biberach/ Baden

    17. Mai – 7. Juli
    Die an der FHS Wiesbaden ausgebildete Keramikerin, seit 1987 mit eigener Werkstatt in Biberach/ Baden, bevorzugte bisher das Drehen stereometrische Körper in Steinzeug. Mit klassischen Glasuren oder einer gerauchten Oberfläche vollendete Glauke Günther-Ott ihre Gefäße im Gasofen. Das Drehen mit Porzellan lässt sie seit neuestem freiere Bewegungsformen entdecken.

  • Alexander Dequis, Offenbach a. M.

    Alexander Dequis, Offenbach a. M.

    12. Juli – 25. August
    Seidenmatt und fein gesprüngelt oder erdhaft und krustig – die „gerissenen“ Gefäße in Rakutechnik erhalten im Holzofen und durch anschließende Sägemehlreduktion ihren unverwechselbaren Charakter. Die archaisch schlichten Formen mit fragil spröder Oberfläche von Alexander Dequis (*1961), Schüler von Volker Ellwanger an der Universität Mainz, sind seit mehr als 15 Jahren in der Keramikszene präsent.

  • Nikolaus Gierend, F-Colmen

    Nikolaus Gierend, F-Colmen

    30. August – 13. Oktober
    Zum einen inspirieren Naturformen sein Gestalten, zum anderen die wenig beachteten oder gar missachteten Dinge des Alltags. Teller und Schüsseln, Fliesen und Schamottesteine, gestapelt oder gereiht, gewinnen eine neue Ästhetik. Die Massenware Blumentopf ist zum Markenzeichen des Floristen Nikolaus Gierend (*1954) geworden, der 1979 Schüler von Johannes Gebhardt an der FHS Kiel wird. 1999 erhielt er den Offenburger Keramikpreis.

  • Monika Debus, Höhr-Grenzhausen

    Monika Debus, Höhr-Grenzhausen

    18. Oktober – 30. November
    In einem konzentrierten Akt gestischer Malerei gestaltet Monika Debus (*1961) ihre Tonplatten, wählt Ausschnitte aus und montiert diese zu flachen Gefäßkörpern zusammen. Im Salzbrand bei nur 1140° C erhalten Oberflächen ihren unvergleichlich „weichen“, samtig matten Charakter. Die Absolventin der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen erhielt in den letzten 10 Jahren zahlreiche Auszeichnungen.

2001

  • Karin Bablok, Hamburg

    Karin Bablok, Hamburg

    2. Februar – 16. März
    Mit unterschiedlichen Grundrissen von Boden und Öffnung und dem Wechsel flacher und gewölbter Wände gibt Karin Bablok (*1964) ihren dünnwandig gedrehten Gefäßen eine besondere Bewegung und Leichtigkeit. Dieses Spiel der Gegensätze setzt sie in der glänzend schwarzen Glasurmalerei auf matt weißem Porzellan fort, sei es in gestischen Malerei oder in der Kombination von geraden Linien mit festumrissenen Flächen. 1993 erhielt sie den Förderpreis der Stadt Offenburg, 1999 den der Stadt Bremen, wo sie 1997-2005 zunächst ihr Atelier hat. 2005 sollte sie als Mitglied des AIC und der Gruppe 83 an die Spitze der internationalen Keramikszene aufsteigen.

  • Aisaku Suzuki, Breisach

    Aisaku Suzuki, Breisach

    23. März – 27. April
    Der Student der französischen Sprache und Literatur und Keramiker aus Kyoto kommt 1968 nach Paris, um die europäische Kultur kennenzulernen. Noch im selben Jahr wird Aisaku Suzuki (*1932) Mitglied der 1958 gegründeten „Académie Internationale de la Céramique“. Dem Zen-Buddhismus und der japanischen Tradition der Teekeramik verpflichtet, dreht er, seit 1979 in Breisach, Teeschalen nach den Prinzipien der Leere und des Werdens, der Konzentration und der Asymmetrie. In seinen Glasuren sucht er Assoziationen zu den Jahreszeiten und der Natur.

  • Karin Wittmann, Bad Kreuznach

    Karin Wittmann, Bad Kreuznach

    4. Mai – 15. Juni
    Ihre auf der Scheibe gedrehten Formen umschließen kaum noch einen Hohlraum, sind vielmehr dickwandige, massive Körper aus Isolatorenporzellan, jeglicher Funktion enthoben. Karin Wittmann (*1964), Schülerin von Volker Ellwanger in Mainz, entwickelt immer neue stereometrische Formen im Grenzbereich zwischen Gefäß und Skulptur. Feine Feldspatglasuren, die häufig nicht die gesamte Oberfläche bedecken, geben den strengen Formen ihre faszinierende Schönheit.

  • Andrea Müller, Aschaffenburg

    Andrea Müller, Aschaffenburg

    28. Juni – 27. Juli
    Andrea Müller (*1955) hat an der FHS für Gestaltung in Wiesbaden Keramik und Bildhauerei studiert. Ihre Rakugefäße sind von kraftvoll raumgreifendem Volumen. Der raue Scherben mit offenen Poren harmoniert mit der lebendigen Zeichnung und Plastizität mehrschichtiger Glasurangüsse. Ganz im Gegensatz dazu sind die Porzellangefäße aus dem Schmauchbrand dünnwandig und ohne Glasur. Dunkle Schattierungen bekommen Akzente durch eine rote Zeichnung. 1993 erhielt die Keramikerin den Ehrenpreis der Danner-Stiftung, 2001 den Creußener Keramikpreis

  • Eva Maria Wagner, Pirmasens

    Eva Maria Wagner, Pirmasens

    3. August – 21. September
    Eva Maria Wagner (*1967), Hochschulabsolventin bei Volker Ellwanger in Mainz, hat vor allem ein formales künstlerisches Konzept. In Drehscheibentechnik gewonnene Formen werden konsequent mit minimalen Veränderungen in Reihen durchgespielt. Das Systemische steht vor Spontanität und Expressivität. Ihre Gefäße bieten konzentrierte Ernsthaftigkeit und unspektakuläre Effektlosigkei, der auch die Feldspat- und Erdalkali-Mattglasuren untergeordnet sind. 2000 erhält sie in der Nachfolge ihres Lehrers einen Lehrauftrag in Mainz.

  • Antje Wiewinner, Osnabrück

    Antje Wiewinner, Osnabrück

    28. September – 30. Novenber
    Ihre besondere Vorliebe gilt dem Doppelwandgefäß. Fasziniert von deren Körperhaftigkeit, variiert Antje Wiewinner (*1957) den Kurvenverlauf der Wände innen und außen immer von neuem mit dem Ziel, Formen zu vereinfachen. In ihrer scheinbaren Dickwandigkeit suggerieren die Gefäße Schwere, aber niemals Behäbigkeit. Griffige Oberflächen unterstreichen nicht nur optisch, sondern auch haptisch die plastische Wirkung und verleihen ein natürliches Aussehen.

2000

  • Manfred Emmenegger-Kanzler, Achern

    Manfred Emmenegger-Kanzler, Achern

    28. Januar – 3. März
    Der Hochschulabsolvent von Hans Joachim Albrecht, Dieter Crumbiegel und Fritz Vehring in Krefeld wird nach dem Offenburger Keramikpreis 1989 und dem Staatspreis Baden-Württemberg 1992 durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt. Zu Anfang seiner Laufbahn schuf Manfred Emmenegger-Kanzler (*1953) auch Gefäße, die typische Merkmale der Rakutechnik mit Craqueléglasur aufweisen, jedoch durch entschiedene Formen und monochrome Farbigkeit hervortreten.

  • Frank Schillo, Köln

    Frank Schillo, Köln

    10. März – 7. April
    Schlank emporwachsende, abgeflachte Röhren oder Schalen mit Tentakeln oder Zähnen scheinen sich wie die Lebewesen der Korallenriffe zu bewegen. Frank Schillo (*1971) sucht den Gesetzen der Natur nachzuspüren, Bewegung und Rhythmus alles Organischen zu erfassen. Er erzählt von den Urformen des Lebendigen. Der bereits in jungen Jahren erfolgreiche Absolvent am Institut für künstlerische Keramik in Höhr-Grenzhausen von 1999 wurde jüngst mit dem Förderpreis des Offenburger Keramikwettbewerbs ausgezeichnet.

  • Keramikforum Freiburg

    Keramikforum Freiburg

    14. April – 26. Mai
    Zum Thema "ganz schön flach” wurden Arbeiten zwischen traditioneller Gefäßkeramik und freier Gestaltung eingereicht. Vertreten waren Dvora Gazit, Gottfried Krause, Maria Philippi, Frauke Reutter und Ika Schilbock aus Freiburg sowie Marie-Luise Bodirsky aus Vogtsburg-Oberrottweil, Georg Hach aus Seelbach, Amelie Jendricke aus Denzlingen, Markus Klausmann (Abb.) aus Waldkirch-Sienbach, Jörg Treiber aus Ettenheimmünster und Medi Zimmermann aus Steinen-Hofen.

  • Veronika Ellwanger, Lenzkirch

    Veronika Ellwanger, Lenzkirch

    9. Juni – 14. Juli
    Steine, Kastengefäße, Faltungen – die Keramiken von Veronika Ellwanger (*1943) stehen zwischen Architekturstück und Materialbild. Die Schülerin von Lore Kramer an der Werkkunstschule Offenbach, die ihrer Lehre in der Kachelofenfabrik Löw in Baden-Baden absolvierte, hat sich früh für die Plattentechnik entschieden. Bei ihren skulpturalen Steinzeuggefäßen spielen Material und Oberflächenbehandlung eine wesentliche Rolle. Ihre vertikal vor- und zurückspringenden Wände haben sich verselbständigt zu frei stehenden Skulpturen, den Faltungen. Collagen ergänzen die gebauten Formen.

  • Görge Hohlt, Rott am Inn

    Görge Hohlt, Rott am Inn

    21. Juli – 8. September
    Die Werkstatt Hohlt in Katzbach ist nach 1945 eine Institution. Als 1965 Görge Hohlt (*1930) nach dem frühen Tod seines berühmten Bruders Albrecht die väterliche Werkstatt übernimmt, führt er einerseits dessen weichlinigen Formenkanon mit chinesischen Reduktionsglasuren auf Porzellan weiter. Andererseits entwickelt er eigene, eher kantige, skupturale Formen. In jüngster Zeit entstanden vor allem Würfel und Blocks, Oval- oder Sechskantformen mit einzigartigen Glasuren.

  • Ellen Schöpf, Freiburg

    Ellen Schöpf, Freiburg

    15. September – 30. November
    In einem langsamen Prozess baut Ellen Schöpf (*1937) äußerst dünnwandige, auf kleinstem Stand fast schwebende Gefäße von besonderer ästhetischer Qualität und poliert sie. Durch Ein- und Auflagerung von Kohlenstoff in einem speziellen Nachbrandverfahren erhalten die Stücke ihre seidenmatte, nuancenreiche Farbigkeit. Die angehende Ärztin, die sich 1971 ihre Keramikwerkstatt einrichtet, wird in den Achtzigern zu den Wettbewerben in Faenza, Vallauris und Offenburg zugelassen. 2012 erhält sie den Staatspreis Baden-Württemberg.

1999

  • Mathies Schwarze, CH-Oeschgen

    Mathies Schwarze, CH-Oeschgen

    29. Januar – 14. März
    Für den Sohn eines Malers und einer Keramikmeisterin, die beide an der Werkkunstschule Krefeld lehrten, war der Weg früh vorgezeichnet. Mathies Schwarze (1944-1919) hat die Studiokeramik seit den Sechziger Jahren miterlebt und als Schüler von Hubert Griemert mitgeprägt. Seit den Achtzigern betreibt er nacheinander sechs Werkstätten, eine davon 1984-1990 bei Freiburg. Seine Gefäße zeigen eine klare Formensprache und eine große Vielfalt an klassischen chinesischen Glasuren und Kristallglasuren.

  • Keramikforum Freiburg

    Keramikforum Freiburg

    19. März – 25. April
    Zum Thema "Das geschlossene Gefäß", das sich das Keramikforum Freiburg stellte, wurden insbesondere Flaschen und Deckelgefäße eingereicht. Mitgemacht haben Marie-Luise Bodierski aus Vogtsburg-Oberrottweil, Glauke Günther-Ott aus Biberach/ Baden, Georg Hach aus Seelbach, Markus Klausmann aus Waldkirch-Siensheim, Johannes Peters (Abb.) und Ika Schilbock aus Freiburg, Theo Schipp aus Waldkirch-Kollnau und Jörg Treiber aus Ettenheimmünster.

  • Antje Schimpfle, Freiburg

    Antje Schimpfle, Freiburg

    30. April – 6. Juni
    Die in Berlin ausgebildete Keramikerin arbeitet zunächst in der Werkstatt von Klaus Schultze in Überlingen, ehe sie diese gemeinsam mit Jochen Schimpfle nach 1965 allmählich übernehmen kann. Früh zeigt sich ihre Neigung zum skulpturalen Gestalten. Seit 1981 in Freiburg, wird jedoch die Malerei für Antje Schimpfle (1943-2024) immer wichtiger. In der Keramik entdeckt sie die Intensität und den Reichtum der Glasurfarben, die sie mit breitem Pinsel aufträgt, wieder abschabt und neu aufträgt. Es entsteht die Werkgruppe ”Gebrannte Malerei”.

  • Thomas Bohle, A-Dornbirn

    Thomas Bohle, A-Dornbirn

    11. Juni – 25. Juli
    Der spätberufene Keramiker öffnet 1991 sein Atelier. Rasch zeichnet sich sein eigener Stil ab, der ihn an die Spitze der internationalen Keramik führt. Die Spezialität von Thomas Bohle (*1958) sind Doppelwandgefäße von klarem Aufbau, bei denen er das nach innen Sinken oder gar Abstürzen einer Wand ins schier Bodenlose oder aber das nach außen Stülpen derselben gerne betont. Mit der Intensität seiner Glasurfarben unterstreicht er diese Sogwirkung.

  • Ika Schilbock, Freiburg

    Ika Schilbock, Freiburg

    30. Juli – 26. September
    Die weltoffene und experimentierfreudige Keramikerin hat neben der existenzsichernden Herstellung von Gebrauchsgeschirr nach dem Prinzip der guten Form immer die Motivation zur freien Gestaltung. Mit 70 gibt Ika Schilbock (*1926) ihren Ausbildungsbetrieb auf und fertigt zunehmend große Einzelstücke: Säulen, Kästen und Faltungen mit Figuren, Fischen und Vögeln. Die Schülerin von Monika Maetzel in Hamburg hat sich 1966 selbständig gemacht, seit 1970 mit Werkstatt in Freiburg. Seit 1965 war sie auf Wettbewerben in Faenza, dann auch in Höhr-Grenzhausen und Offenburg präsent.

  • Eva Lacour/ Paul Dinger, Anschau/Eifel

    Eva Lacour/ Paul Dinger, Anschau/Eifel

    1. Oktober – 28. November
    Die Psychologin und autodidaktische Keramikerin Eva Lacour (*1957) und der Biologe und Chemiker Paul Dinger (*1947) gründen 1984 gemeinsam eine Keramikwerkstatt in Freiburg. Sie dreht die Gefäße, kraftvoll dickwandige Körper, durchgestaltet bis ins kleinste Detail. Er entwickelt Scherben und Glasuren mit großer Fachkenntnis. Ihre Leidenschaft gehört der ostasiatischen Keramik mit ihren farbenreichen Reduktionsglasuren im Hochbrandbereich. Seit 1989 in der Eifel, entdecken sie das vulkanische Gestein des Laacher-See-Gebirges und entwickeln ihre sogenannte Vulkankeramik.

1998

  • Ellen Korth, Freiburg

    Ellen Korth, Freiburg

    6. Februar – 15. März
    Seit den siebziger Jahren in Süddeutschland, fertigt Ellen Korth (*1941) Gefäße und Objekte aus Steinzeug in Dreh-, Platten- und Gießtechnik, in den Neunzigern auch große themenbezogene Arbeiten. Ihr Interesse für pflanzliche Formen wandelt sich zu einer Vorliebe für die Geometrie. Kugel- und Kastenformen erhalten Streifen- und Rautenmuster in Reservetechnik. Zuletzt entstehen eingedrückte, durch eingeriebene Oxyde hervorgehobene Netzmuster, teils zu Schuppen aufgeschnitten.

  • Keramikforum Freiburg

    Keramikforum Freiburg

    20. März – 26. April
    Über das Keramikforum Freiburg startet der Förderkreis Themenausstellungen für Keramiker*innen aus der Region. Zum Thema “Blumentöpfe“ bietet sich ein breites Spektrum von traditioneller Irdenware mit Malhörnchendekor bis hin zu Steinzeug, das bei hoher Brenntemperatur eine toastbraune Färbung erhält. Teilgenommen haben Stefan Bang aus Mauchen, Anette Behrens-Kamateh aus Bad Krozingen, Hanna Ganter aus Münstertal, Antonia Kienzler aus Hausach, Vreni Messerschmidt aus Kandern, Maria Philippi aus Merzhausen, Ika Schilbock aus Freiburg, Jan und Britta Tjardes aus Müllheim (Abb.) und Medi Zimmermann aus Steinen-Hofen.

  • Georg Hach, Seelbach

    Georg Hach, Seelbach

    30. April – 14. Juni
    Der 1996 mit dem Staatspreis Baden-Württemberg ausgezeichnete Keramiker hat sich dem Holzofenbrand verschrieben. Seit seiner Lehre 1978-81 bei Horst Kerstan in Kandern, der gerade seinen ersten Holzofen nach japanischem Vorbild gebaut hatte, hat Georg Hach (*1957) diese alte Feuerungstechnik nicht mehr losgelassen. 1985 beginnt er im 500-L-Holzofen mit Irdenware, dann mit Steinzeug. Seit 1990 brennt er in seinem neuen Domizil in Seelbach im Zwei-Kammer-Holzofen. Setzt er bei seinem Geschirr eher auf Glasur und Malerei, so leben seine Einzelstücke von den typischen Merkmalen des Ascheanflugs.

  • Bernhard Roth, Kandern-Sitzenkirch

    Bernhard Roth, Kandern-Sitzenkirch

    19. Juni – 26. Juli
    Nach Jahren in der Industriekeramik bei der Firma Kammüller in Kandern gründet Bernhard Roth (*1954) 1986 sein Keramikatelier in Sitzenkirch. Sein besonderes Interesse gilt der Glasurtechnik, insbesondere den Kristallglasuren. Begeistert von der Intensität und wechselnden Farbigkeit dieser Glasuren, die er selbst entwickelt, arbeitet er bis 2001 auf diesem Gebiet und spürt dem Wachsen möglichst großer Nadeln und Kristallblüten nach.

  • Markus Klausmann, Waldkirch-Siensbach

    Markus Klausmann, Waldkirch-Siensbach

    21. Juli – 8. September
    Ein Japanaufenthalt 1995 ermutigt Markus Klausmann (*1960) zu bewegt gedrehten und asymmetrisch geschnittenen, skulpturalen Gefäßformen, die im Salzkapselbrand durch natürliche Materialien ihren individuellen Charakter in matten erdigen Farben erhalten. Glänzend und weiß wie Schnee liegt dagegen seine Shinoglasur auf eisenrotem Grund, akzentuiert durch die graugrünen „Wischer“ einer Rebaschen- und das Rot einer Kupferreduktionsglasur. Der Werkzeugmacher entschied sich 1976 für die Keramik und arbeitete sich über viele Stationen voran, ehe er 1996 sein Atelier in Siensbach gründet.

  • Medi Zimmermann, Villingen

    Medi Zimmermann, Villingen

    2. Oktober – 29. November
    Unverkennbar ist ihr graubläuliches Geschirr mit flüchtig skizzierten Farbimpressionen. Worte oder Satzfragmente führen in die Welt der Poesie. Medi Zimmermann (*1958), an der Fachschule Landshut und der Kunstgewerbeschule Graz ausgebildet, arbeitet seit 1990 im eigenen Atelier in Hofen bei Steinen, ehe sie 2002 nach Villingen umzieht. Beim Offenburger Keramikpreis 1993 hat sie erstmals auf sich aufmerksam gemacht, mit “Giacomettis Krug”. Durch ihre “Titelkästen” mit Zitaten, aufgeschnappt beim Lesen oder Radiohören, hält sie interessante, kuriose oder einfach nur schöne Momente des Alltags fest.

1997

  • Eva Stoll, Bernau

    Eva Stoll, Bernau

    10. Oktober – 30. November
    Die Schülerin von Volker Ellwanger an der Schule für Gestaltung in Bern schätzt archaisch zeitlose Formen, die Vergangenheit und Zukunft in sich vereinigen. Eva Stoll (*1961), seit 1989 im eigenen Atelier in Bernau, bevorzugt alte Brenntechniken im Niedrigtemperaturbereich bis 1000°C. Ob aus dem ursprünglich japanischen Rakubrand oder aus dem afrikanischen Feld- bzw. Papierbrand, ihre Doppelwandgefäße sind stille Träger vom Feuer gezeichneter Farben und Glasuren.

  • Elsbeth Schawalder, Freiburg

    Elsbeth Schawalder, Freiburg

    4. September – 5. Oktober
    Elsbeth Schawalder (*1951) aus St. Gallen, als Keramikerin in der Schweiz ausgebildet und selbständig tätig, kommt 1988 nach Freiburg (D). “Wenn ich meine Gefäße drehe oder mit Platten aufbaue und dann auf der Drehscheibe nochmals bearbeite, die Form stärker betone, einen Kragen aufdrehe“, schreibt sie, „dann habe ich nur eines im Sinn: sie zu bemalen - mit kräftigen Engobenfarben mal einfach, mal üppig, mal ein Bild, mal ein Zeichen, so wie es mir das Gefäß erlaubt. Dann wird es mit einer Transparentglasur überzogen, manchmal nur teilweise, und im Elektroofen bei 1220°C gebrannt.”

  • Thema: Mokka, Tee, Kaffee

    Thema: Mokka, Tee, Kaffee

    27. Juni – 24. August
    Stefan Bang aus Mauchen bei Schliengen bringt seine hellbraun bis orangerot, natürlich geflammte Becher und originelle Krüge aus dem Salzbrandofen mit. Markus Klausmann aus Siensheim bei Waldkirch (Abb.) zeigt seine gedrehten, blauroten, die geschnittenen shinoweißen und die matten dunklen Becher und Kännchen mit Brandmalen. Die Platten und Becher von Johannes Peters aus Freiburg sind spontan zugeschnittene oder bewegt gedrehte Einzelstücke mit Transparentglasur über heller Engobe mit blauer Zeichnung. Aisaku Suzuki aus Breisach fertigt dagegen äußerst dünnwandige Sommer- und Winterschalen mit feinen Feldspat- und Kristallglasuren.

1996

  • Hanna Ganter, Münstertal

    Hanna Ganter, Münstertal

    7. Dezember 1996 – 6. Januar 1997
    Zur Einweihung des neuen Ausstellungsraums im Anbau des Keramikmuseums wird die Studioausstellung „Hanna Ganter / Porzellan und Steinzeug / Gefäße und Leuchten“ eröffnet. Die bei Christine Atmer de Reig und an der Fachschule Höhr-Grenzhausen ausgebildete Keramikerin Hanna Ganter (*1954) aus Düsseldorf arbeitet bereits 1978 im eigenen Atelier in Erkrath, ehe sie nach einjährigem Studienaufenthalt in Japan 1985 nach Münstertal im Südschwarzwald kommt und dort 1994 ihr neues Atelier bezieht. Ihr Thema dort ist die Transparenz des Porzellans in geschnittenen Reliefbildern.


Förderkreisausstellungen 1995

  • Fünf Keramikerinnen vom Oberrhein

    Fünf Keramikerinnen vom Oberrhein

    7. Juli – 27. August
    Der 1994 gegründete Förderkreis lädt fünf Keramikerinnen aus Südbaden ein: Glauke Günther-Ott aus Biberach/ Baden zeigt ihre glasierten oder gerauchten stereometrischen Gefäßkörper. Gerda Mazzi-Manger aus Efringen-Kirchen fertigt organoide Gefäße. Ihre Torsi, die von der Verletzlichkeit des Menschen an Körper und Seele erzählen, scheinen thematisch verwandt mit den Wandarbeiten von Liesa Trefzer aus Gresgen-Zell/ Wiesental, entstanden in Rakutechnik. Maria Philippi aus Merzhausen schafft genau durchgestaltete Gefäße in besonders dichter Einheit von Ton, Form und Glasur, bei 1230°C gebrannt. Das Interesse von Ika Schilbock aus Freiburg liegt bei der Entwicklung kantiger, geknickter Gefäßformen mit mehrschichtigen Glasurangüssen.